Die Bretter, die die Welt bedeuten, sind im Fall von Matthias Wüstemann 1,20 Meter lang und 60 Zentimeter breit. Das klingt nach Wake- oder Snowboard, aber Wüstemanns Sportart ist eine andere. Der 63-Jährige spielt Cornhole, auch bekannt als Sackloch oder Bean Bag. Hier geht es darum, kleine Säckchen, die mit Granulat oder Mais (englisch: corn) gefüllt sind, durch ein kreisrundes Loch in einer Planke zu werfen.  

Wer davon noch nie etwas gehört hat (was auch für den Autor dieser Zeilen gilt), neigt dazu, die Sackwerferei als Nischenhobby einer kleinen Gruppe von Exzentrikern abzutun, aber das ist eine Fehleinschätzung. Matthias Wüstemann: „In den USA ist Cornhole eine anerkannte Trendsportart, da gibt es sogar professionelle Trainer, die ihre Dienste auf Youtube anbieten. Und in Deutschland nimmt die Zahl der Fans stetig zu.“

Auch die Frau spielt Cornhole

Wüstemann muss es wissen, denn er ist „Corni“ vom echten Schrot und Korn. Seine Frau Sabine übrigens auch, sie ist Spartenleiterin für Cornhole beim Verein Fetihspor Kaltenkirchen, der unlängst bei einem Bundesliga-Turnier souverän den ersten Platz erspielte.

Für Matthias Wüstemann, der als Anlagenprüfer bei Hanseatic Power Solutions (HPS) in Norderstedt arbeitet, sind sportliche Erfolge keine neue Erfahrung. Er war 30 Jahre als Judoka aktiv und dort ebenfalls auf Bundesliga-Ebene erfolgreich.

Erfahrungen als Unternehmer

Es spricht für seine Bescheidenheit, dass er solche Dinge nur auf Nachfrage erzählt. Dabei kommt dann nebenbei heraus, dass der gebürtige Thüringer vor dem Wechsel zu HPS auch mal Unternehmer war, und zwar als selbstständiger Gastronom und Sonnenstudio-Betreiber.

„Ist lange her“, sagt Wüstemann und lacht. „Ich war immer neugierig und bereit, ungewöhnliche Dinge zu versuchen.“ So wie damals im Februar 2009, als Geschäftsführer Bernd Mähnss HPS gründete und fähige Mitarbeiter suchte. Wüstemann unterschrieb sofort und hat es nach eigener Aussage nie bereut.

Clemens von Frentz
Leiter aktiv-Redaktion Nord

Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv im Norden leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.

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