Die meisten Menschen in unserem Kulturkreis können sich für Spinnen nicht begeistern. Vor allem exotische Arten, die groß und behaart sind, lösen Angst und Ekel aus. Bei Tanja Hensel war es nicht anders, aber sie hat diese Ängste in den Griff bekommen.
„Ich hatte eine echte Spinnenphobie“, erzählt die 56-Jährige, die als Produktionshelferin beim Schalt- und Steuerungsanlagen-Spezialisten Hanseatic Power Solutions (HPS) in Norderstedt arbeitet. „Gleichzeitig fand ich diese Tiere irgendwie faszinierend. Das erfuhr ein Bekannter, der selber Spinnen züchtete. Und er half mir, meine Ängste in den Griff zu kriegen.“
Diverse Terrarien mit allerlei Getier
Und wie funktioniert so etwas? Tanja Hensel lacht. „Mit viel Geduld und ganz kleinen Schritten“, sagt sie. „Mein Bekannter hat mir zunächst eine Spinnenhaut gezeigt, die nach der Häutung im Terrarium liegen geblieben war. Sie sah aus wie eine echte Spinne, war aber nur ihre leere Hülle. Irgendwann habe mich dann überwunden und diese Haut berührt. Damit war der Anfang gemacht.“
Die „Therapie“ funktionierte, zwei Jahre später bekam Tanja Hensel ihre erste Spinne – ein Geschenk des Bekannten. Heute stehen bei den Hensels diverse Terrarien mit allerlei Getier, darunter nicht nur Spinnen, sondern auch Echsen in vielen Größen und Farben. Auch Schlangen und Skorpione gab es schon, aber von denen haben sich die Hensels irgendwann getrennt, weil es dann doch ein bisschen viel wurde – immerhin leben im Haushalt noch fünf Katzen.
Auch der Gatte mag exotische Tiere
Eine davon schleicht bei unserem Foto-Termin über die Terrasse, aber zu der Spinne auf der Hand von Tanja Hensel hält sie brav Abstand. Alles bleibt friedlich. Erstaunlich eigentlich, denn Spinnen zählen durchaus zum Beuteschema von Katzen, wie uns Ehemann Ingo verrät. Er kennt sich aus, da er selbst seit Jahren exotische Tiere züchtet.
Er ist, da bereits in Rente, auch derjenige, der sich um die vier- und achtbeinigen Mitbewohner kümmert, wenn Tanja Hensel ihrer Arbeit bei HPS nachgeht. Sie war zuvor einige Jahre beim Intralogistik-Unternehmen Jungheinrich gewesen und dann über eine Zeitarbeitsfirma zu Hanseatic Power Solutions gekommen.
„Ich mag meinen Job dort sehr“, erzählt die gebürtige Frankfurterin. „Es ist sehr interessant und abwechslungsreich, die Belegschaft ist nett und das Klima wirklich gut.“
Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv im Norden leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
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