Hoher Besuch im Hamburger Schülerforschungszentrum SFZ: Die Einrichtung an der Grindelallee hatte kurz vor Weihnachten die Astronautin Samantha Cristoforetti zu Gast, die auch schon gemeinsam mit Alexander Gerst im Weltraum war. Organisiert wurde die Veranstaltung mit Unterstützung der Europäischen Weltraumorganisation ESA, dem italienischen Kulturinstitut, der Körber-Stiftung, der Hamburger Senatskanzlei und der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation.
Die 42-jährige Italienerin, die vor ihrer Weltraum-Karriere eine Ausbildung zur Kampfpilotin gemacht hatte, war Ende November 2014 zur Internationalen Raumstation ISS geflogen und hatte dort rund sieben Monate verbracht. Kein Wunder also, dass die Schüler jede Menge Fragen an sie hatten.
Maschinenbau-Studium in München absolviert
Unter anderem wollten sie von der Astronautin wissen, ob sie an extraterrestrisches Leben glaubt, welche „Star Trek“-Figur sie mag, wie man in der Raumstation duscht und ob das Weltall einen eigenen Geruch hat.
Die Italienerin, die 1977 in Mailand geboren wurde, beantwortete alle Fragen in perfektem Deutsch, denn sie hatte einen Teil ihres Maschinenbau-Studiums in München absolviert. Sie war schon als Kind ein begeisterter Fan der „Star Trek“-Filme und verschlang alle Science-Fiction-Bücher, die sie in die Finger bekam. Also bewarb sie sich nach ihrem Studium und einer Ausbildung an der italienischen Luftfahrtakademie kurzerhand bei der ESA, als diese eine geeignete Astronautin für die ISS suchte. Die Konkurrenz war groß, mehr als 8.400 Frauen hatten sich gemeldet, aber am Ende erhielt Samantha Cristoforetti den Zuschlag.
Keine andere Frau war länger im Weltraum
Prompt stellte sie einen Rekord auf: Bei ihrem Aufenthalt in der Raumstation ISS blieb sie länger im Weltall als jede andere Astronautin vor ihr. Geplant war das allerdings nicht: Eigentlich sollte der Heimflug einige Wochen früher stattfinden, aber nach dem Absturz eines russischen Raumfrachters wurde der Zeitplan geändert.
Und was macht eine Astronautin hier unten auf der Erde? Im Juni 2019 startete Samantha Cristoforetti eine Expedition in die Tiefe: Sie tauchte im Atlantik ab zur einzigen Unterwasser-Forschungsstation der Welt und leitete die internationale Nasa-Forschungs- und Erkundungsmission „Neemo 23“. Außerdem ist sie eine gefragte Expertin und Referentin.
Der Astronautin droht also vorerst keine Langeweile, aber dennoch steht für Samantha Cristoforetti fest: Ihr Ziel ist das All. „Ich hoffe, dass ich da bald wieder hochkomme!“
Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv im Norden leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
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