Die Entscheidung ist gefallen: Der Auftrag für den Bau des neuen Marine-Kampfschiffs „MKS 180“ ging an den niederländischen Werftkonzern Damen und seinen Hamburger Konsortialpartner Blohm+Voss (B+V), der 2016 von der Bremer Lürssen-Gruppe übernommen worden war.
Es ist der größte Marineauftrag dieser Art seit Gründung der Bundeswehr vor 65 Jahren. Er hat ein Volumen von 5,27 Milliarden Euro und umfasst die Lieferung von insgesamt vier Schiffen.
Auch Peene-Werft dürfte dabei sein
Obwohl der Hauptauftragnehmer seinen Sitz in den Niederlanden hat, soll der Großteil der „MKS 180“-Fertigung in Deutschland stattfinden. Damen erklärte dazu: „Gemeinsam mit den Partnern wird Damen den Auftrag so abwickeln, dass rund 80 Prozent der gesamten Nettoinvestitionen als Wertschöpfung in Deutschland verbleiben. Der Bau der Schiffe erfolgt bei Blohm+Voss in Hamburg unter Einbeziehung weiterer Werftstandorte der Lürssen-Gruppe und damit vollständig in Deutschland.“
Fachleute erwarten daher, dass auch die Peene-Werft in Wolgast (Mecklenburg-Vorpommern) von dem Auftrag profitieren wird. Sie gehört seit 2013 zu Lürssen und musste vor einiger Zeit Kurzarbeit anmelden, nachdem die Bundesregierung einen Exportstopp für Patrouillenboote verhängt hatte, die für Saudi-Arabien bestimmt waren. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 300 Mitarbeiter.
Breites Aufgabenspektrum
Das „MKS 180“ ist als neue „Allzweckwaffe“ konzipiert. Es soll, so die Marine, in der Lage sein, „überall auf der Welt lange Zeit große Seeräume zu patrouillieren, Embargos zu überwachen und notfalls deutsche Staatsbürger aus Krisensituationen zu evakuieren“.
Gleichzeitig soll es sich „im Nordatlantik oder im Mittelmeer notfalls im Seegefecht gegen andere Kriegsschiffe dieser Art und U-Boote durchsetzen“ können. Ein so breites Spektrum deckt bislang kein Schiff ab.
Die Werft German Naval Yards, die ebenfalls ein Angebot für den Bau des Schiffes abgeben hatte, erklärte unterdessen, sie wolle wegen der Vergabe juristisch gegen die Bundesregierung vorgehen. Entsprechenden Unterlagen wurden nach Informationen norddeutscher Medien bereits bei der Einkaufsbehörde des Verteidigungsministeriums eingereicht, um die Vergabe an den niederländischen Konkurrenten Damen zu stoppen.
Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv im Norden leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
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