Während in anderen Städten noch debattiert wird, geht man in Hamburg zum Handeln über. Die Hansestadt will innerhalb von 13 Jahren ihr komplettes Bus-System auf Elektro-Antrieb umstellen. Dafür müssen bis 2030 rund 1.500 Busse ausgetauscht, elf Betriebshöfe umgerüstet, über 3.000 Fahrer umgeschult und viele Strecken mit Ladestationen ausgestattet werden.

Das ambitionierte Vorhaben ist Teil des neuen Hamburger Luftreinhalteplans, mit dem der Senat die Luftqualität in Hamburg verbessern will. Allerdings ist noch offen, ob die Busproduzenten überhaupt in der Lage sind, die benötigten Fahrzeuge rechtzeitig zu liefern.

Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof: „Um den Unternehmen die nötige Nachfrage zu garantieren, die eine schnelle Entwicklung profitabel macht, hat Hamburg mit Berlin und Verkehrsunternehmen aus fünf Metropolen eine Beschaffungskooperation gegründet.“ Bislang nämlich sind laut Rieckhof keine serienreifen Fahrzeuge lieferbar. Man arbeitet daher mit sogenannten Vorserien. Damit bietet Hamburg, so Rieckhof, „den Herstellern die Möglichkeit, mit neuen Modellen Erfahrungen im Busbetrieb zu sammeln“.

Umfangreiche Vereinbarung mit Daimler unterzeichnet

Eine wichtige Rolle bei den Plänen der Stadt spielt der Daimler-Konzern. Der Senat hat mit dem Unternehmen eine umfangreiche Partnerschaft für urbane Mobilität vereinbart, in der es um eine möglichst lückenlose Elektrifizierung von allen Bereichen der urbanen Mobilität geht: Individual-, Transport- und öffentlichen Personennahverkehr.

In den kommenden drei Jahren sollen dazu diverse Kooperationsprojekte umgesetzt werden. Dies sieht eine Grundsatzvereinbarung vor, die Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz und Daimler-Manager Klaus Entenmann kürzlich unterzeichneten.