Noch ist es nur ein ganz normaler Autobahnabschnitt der A1 zwischen der Anschlussstelle Reinfeld und dem Lübecker Kreuz, aber das wird sich bald ändern. Denn hier entsteht auf einer Länge von rund fünf Kilometern eine Teststrecke, die mit einer Oberleitung für Elektro-Lkws ausgestattet ist. Der sogenannte „eHighway“ soll nach aktuellem Stand der Planung Ende Mai in Betrieb gehen.

Fünf Kilometer lange Teststrecke ist Teil eines bundesweiten Pilotprojekts

Ab dann werden Lkws einer regionalen Spedition, die mit einem speziellen Stromabnehmer ausgestattet sind, regelmäßig diese Strecke befahren. Die Laster sind Hybridfahrzeuge, sie haben also – für die nicht elektrifizierten Straßen – zusätzlich einen klassischen Dieselmotor. Zudem wird die beim Bremsen gewonnene Energie ins Oberleitungsnetz eingespeist, was die Energiebilanz des Systems erheblich verbessert.

Die Teststrecke bei Lübeck ist Teil eines bundesweiten Pilotprojekts, das den elektrischen Antrieb von Lastwagen unter realen Verkehrsbedingungen erproben soll. Die Kosten von über 19 Millionen Euro übernimmt der Bund.

Schleswig-Holstein ist nach Hessen das zweite Bundesland, das eine derartige Teststrecke bekommt. Eine weitere ist in Baden-Württemberg geplant. Insgesamt investiert das Bundesumweltministerium rund 50 Millionen Euro in den Feldversuch.

Auch in Schweden und Kalifornien gibt es bereits "eHighways" mit Oberleitungen

Das „eHighway“-Konzept wurde maßgeblich von Siemens entwickelt und basiert auf den Daten des Forschungsprojekts „Elektromobilität bei schweren Nutzfahrzeugen zur Umweltentlastung von Ballungsräumen“ (kurz: ENUBA).

Der weltweit erste Test-„eHighway“ auf einer öffentlichen Straße wurde Mitte 2016 in Betrieb genommen. Er liegt in Schweden auf einem Abschnitt der E16 nördlich von Stockholm. Eine weitere Teststrecke gibt es in Kalifornien.