Die Unternehmen Daimler Truck, Volvo, Iveco, Shell und OMV wollen künftig zusammenarbeiten, um die Voraussetzungen für die Einführung von Wasserstoff-Lkws auf dem europäischen Markt zu schaffen. Sie haben dazu die Interessengemeinschaft H2Accelerate (H2A) gegründet.
Ein wichtiges Ziel der Initiative ist der Dialog mit politischen Entscheidungsträgern und Behörden sowie die Beschaffung öffentlicher Mittel zur Finanzierung früher Vorserienprojekte, um den Markt zu aktivieren. Außerdem soll sie dabei helfen, Informationen über die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit von Wasserstoff-Lkws zu erhalten.
„Aufruf zum Handeln für Politik, Gesellschaft und andere Akteure“
„Die beteiligten Unternehmen sind sich einig, dass Lkws mit Wasserstoffantrieb der Schlüssel für einen CO2-neutralen Transport der Zukunft sind“, so Martin Daum, CEO der Daimler Truck AG. „Diese Zusammenarbeit ist zugleich ein Aufruf zum Handeln für Politik, Gesellschaft und andere Akteure.“
Die Daimler Truck AG hatte im Herbst 2020 die Weltpremiere eines Konzept-Lkws mit Brennstoffzellenantrieb gefeiert. Der „GenH2 Truck“ wird mit flüssigem Wasserstoff betankt und ist für Fernverkehrseinsätze mit Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometern konzipiert. Die Kundenerprobung des Fahrzeugs startet voraussichtlich 2023, der Serienstart soll in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts folgen.
Joint Venture mit Volvo
Im November 2020 hatte die Daimler Truck AG außerdem die Gründung eines Joint Ventures mit Volvo vereinbart. Ziel der Zusammenarbeit: die serienreife Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Brennstoffzellen-Systemen.
„Der Klimawandel ist die Herausforderung unserer Generation“, so Volvo-Präsident Martin Lundstedt, „und wir bekennen uns voll und ganz zum Pariser Klimaabkommen und zur Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs. In Zukunft wird der Verkehr auf einer Kombination aus batterie- und brennstoffzellenbasierten Elektrofahrzeugen und anderen erneuerbaren Kraftstoffen basieren.“
Vorteile durch Verflüssigung
Daimler bevorzugt in seinen Konzepten flüssigen Wasserstoff, da der Energieträger in diesem Zustand eine deutlich höhere Energiedichte besitzt. Das hat den Vorteil, dass die Tanks der Lkws wesentlich kleiner gebaut werden können. Die Fahrzeuge haben dadurch einen größeren Laderaum und ein höheres Zuladungsgewicht. In der stationären Anwendung, etwa in der Industrie, ist die Verwendung und Speicherung von Flüssigwasserstoff bei minus 253 Grad Celsius bereits gängige Praxis.
Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv im Norden leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
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