Wer wissen will, wie die Zukunft der Offshore-Branche aussehen könnte, sollte auf die schottische Nordsee hinausfahren. Dort entsteht mit „Hywind Scotland“ der größte schwimmende Windpark der Welt.
Der Park des norwegischen Energiekonzerns Statoil liegt 25 Kilometer vor der Stadt Peterhead und wird nach seiner Fertigstellung Ende 2017 eine Gesamtleistung von 30 Megawatt (MW) haben. Produziert wird der Strom von fünf Turbinen des Branchen-Spezialisten Siemens Gamesa.
Der Verzicht auf Fundamente soll die Kosten senken
Die Fundamente der Windräder wurden – anders als sonst üblich – nicht im Meeresboden fixiert, sondern schwimmen wie eine Boje im Wasser und sind mit Stahlseilen verankert. Möglich macht es das geringe Gewicht der Maschinenhäuser, an denen sich die Rotoren drehen. Die neuartige Bauweise spart Zeit und Geld und soll den Windstrom noch günstiger machen.
Attraktiv sind schwimmende Anlagen auch deshalb, weil der Bau von Offshore-Parks mit klassischen Fundamenten nicht überall möglich ist. Ab einer Wassertiefe von etwa 50 Metern ist Schluss. Der Stromertrag der Turbinen wächst jedoch mit der Entfernung vom Festland, da hier der Wind meist stärker weht als in Küstennähe.
Im Hywind-Areal liegt die Windgeschwindigkeit im Schnitt bei etwa zehn Metern pro Sekunde. Pro Jahr soll der Park rund 135.000 Megawattstunden Strom liefern. Das reicht für 20.000 durchschnittliche Haushalte.
Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv im Norden leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
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