Ein neuer Wahlmarathon hat begonnen: In Mecklenburg-Vorpommern wird in diesem Monat ein neuer Landtag gewählt, in Berlin ein neues Abgeordnetenhaus, im Mai 2017 folgt Schleswig-Holstein und vier Monate später schließlich die Bundestagswahl.
Manch einer mag bei diesen Wahlen wenig Lust verspüren, sein Kreuz zu machen – aus ganz unterschiedlichen Gründen: Bequemlichkeit, Resignation, vielleicht auch Protest gegen eine Politik, die auf der linken Seite durch Gleichmacherei alle Leistungsanreize zerstört, am rechten Rand von völkischem Populismus geprägt ist und sich in der Mitte darin erschöpft, den Bürgern einen zumutungsfreien Einheitsbrei zu servieren.
Dennoch bitte ich Sie: Gehen Sie zur Wahl! Wählen ist nicht nur eine moralische Bürgerpflicht, sondern ein Grundrecht, um das uns viele Menschen im Ausland beneiden.
Was in der Wahlkabine passiert, kann extreme Folgen haben. In Großbritannien etwa ärgern sich viele junge Leute nun, dass sie dem Brexit-Referendum ferngeblieben sind. So konnten die älteren EU-Gegner mit knapper Mehrheit den Austritt durchsetzen – ein Musterbeispiel für die Gefahren, die instrumentalisierte Volksentscheide mit sich bringen. Und ein Lehrstück über politische Verantwortung, der sich einige großmäulige Aufwiegler fluchtartig entziehen, wenn sie Lösungen liefern sollen. Auch hierzulande sollten wir daher genau unterscheiden: Wer will gestalten, wer nur zerstören?
Machen Sie den Wahltag zu Ihrem Feiertag, und misstrauen Sie simplen Rezepten!
Herausforderungen für die Politik gibt es genug: mehr innere Sicherheit ohne die Einschränkung von Bürgerrechten, eine konsequente Bildungspolitik, die unsere Jugend optimal auf den Arbeitsmarkt vorbereitet, und eine klügere Wirtschaftspolitik ohne staatliche Überregulierung, dafür aber mit vielen Entfaltungsmöglichkeiten.
Die Voraussetzungen dafür werden auch in Schwerin und Kiel geschaffen. Prüfen Sie vor Ihrer Entscheidung genau, was die Parteien versprechen, misstrauen Sie simplen Rezepten und machen Sie den Wahltag zu Ihrem Feiertag – mit dem Kreuzchen als stolzem Zeichen.