Wir alle erwarten in einem modernen Wohlfahrtsstaat wie Deutschland eine auskömmliche Rente. Die Sozialpartner der Metall- und Elektro-Industrie kommen ihrer Verpflichtung nach und bieten beispielsweise mit der MetallRente schon mehr als einer Million Beschäftigten eine zusätzliche Absicherung im Alter. Doch tut der Staat das Richtige, um den Rentnern von morgen eine sichere und ausreichende Altersversorgung zu garantieren? Leider nicht.

Zwar verspricht das jüngste Rentenpaket II der Bundesregierung, das Rentenniveau bis 2045 stabil zu halten. Doch wie soll das gehen, wenn immer mehr ältere Menschen diese Versicherungsleistung erhalten, aber immer weniger junge Menschen in die Rentenkasse einzahlen?

Im Jahr 2045 würden die Ausgaben auf 802 Milliarden Euro explodieren, schon zehn Jahre zuvor wären die Beitragssätze für Arbeitnehmer und Arbeitgeber von heute 18,6 auf dann 22,3 Prozent gestiegen – und auch das nur, wenn die neue Aktienrente bis dahin am Kapitalmarkt Hunderte Milliarden Euro eingespielt hätte. Das ist wirtschaftlich eine ziemlich riskante Rechnung, ausgerechnet bei der ach so sicheren Rente.

Stattdessen sollte die Politik das System lieber beizeiten in sichere Bahnen lenken: Die „Rente mit 63“, die allein in den nächsten zehn Jahren rund 140 Milliarden Euro kosten soll, gehört wieder abgeschafft. Positiver Nebeneffekt: Es würden nicht mehr jedes Jahr gut 200.000 Arbeitskräfte dem leer gefegten Arbeitsmarkt entzogen.

Und alle, die können, müssen länger und mehr arbeiten – wie es angesichts der steigenden Lebenserwartung und der Arbeitszeiten in anderen Industrieländern angemessen und zumutbar wäre. Denn jede Arbeitsstunde mehr zahlt auch mehr in die Rentenkasse ein – und entlastet zugleich die arbeitende Bevölkerung. Wirklich krisenfest macht man die Rente nur, wenn man die Lasten zwischen den Generationen fair verteilt und so auch den Jungen von morgen ermöglicht, für die Alten von heute zu sorgen.

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