Eine Gruppe jugendlicher Detektive kommt in die Zentrale eines großen Konzerns und muss dort eine knifflige Aufgabe lösen: Aus einem Raum wurde ein Datenträger entwendet, der unbedingt gefunden werden muss. Dieses Szenario ist die Ausgangslage des vom MINT-Club nordbord entwickelten Escape-Games, das speziell für Jugendliche zwischen 11 und 19 Jahren konzipiert wurde.
„Das Spiel ist während der Corona-Pandemie entstanden. Wir haben überlegt, wie man Jugendliche spielerisch an MINT-Themen heranführen kann“, sagt die für das nordwestliche Niedersachsen zuständige nordbord-Projektkoordinatorin Jannike Bohlen.
14 Rätsel unterschiedlicher Schweregrade
Gemeinsam mit ihrer in Mecklenburg-Vorpommern aktiven Kollegin Melanie Dettmann hat sie in mehrmonatiger Arbeit das Spiel entworfen und gemeinsam mit einem Programmierer ins Netz gebracht. „Derzeit ist es noch eine Beta-Version“, sagt Bohlen, „aber wir testen bereits ausgiebig und wollen im Herbst online gehen.“
Das Spiel ist aufgeteilt in vier Kapitel und enthält insgesamt 14 Rätsel unterschiedlicher Schweregrade. Die Palette der teils kniffligen Denkspiele reicht vom digitalen Puzzle über die Dechiffrierung von Geheimschriften bis hin zu Kombinationsaufgaben mit Überraschungseffekt. Wenn die Aufgabe zu schwer sein sollte, hilft das Game mit wichtigen Hinweisen weiter. Und falls dann auch noch keine Lösung gefunden wird, gibt es nach einer bestimmten Zeit das Ergebnis aus dem System.
Kooperation mit Mitgliedsfirmen
„Wir wollen die Jugendlichen nicht frustrieren, sondern motivieren“, sagt Bohlen. „Deshalb kann wirklich jeder bis zum Ende durchspielen.“
Eines der Rätsel haben übrigens Azubis von Bosch Sicherheitssysteme aus Hamburg entwickelt. „Die gemeinsame Entwicklung von Rätseln mit Mitarbeitern aus Mitgliedsunternehmen wollen wir noch ausbauen“, verspricht Peter Golinski, Geschäftsführer Bildung und Arbeitsmarkt beim Arbeitgeberverband Nordmetall. Zudem sollen im Game selbst auch wertvolle Hinweise auf potenzielle Ausbildungsmöglichkeiten in der Metall- und Elektro-Industrie gegeben werden.
Ein echter Mehrwert für die Berufsorientierung
„Gamification ist ein wichtiger und erfolgversprechender Weg, Jugendliche an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, also MINT, heranzuführen“, sagt Golinski. „Deshalb sehen wir in dem Escape-Game einen echten Mehrwert für die Berufsorientierung Jugendlicher.“
Zum Abschluss des Spieles soll später noch verraten werden, welche Rätsel mit welchen Berufsbereichen aus der M+E-Industrie besonders in Verbindung stehen. Und natürlich finden die jungen Detektive den Datenträger und können ihn am Ende des Spiels den Besitzern aushändigen.
Testrunden mit jugendlichen Nutzern
Das Game ist sowohl für Einzelspieler als auch für Gruppen geeignet. „Mehr Spaß macht es aber mit mehreren“, sagt Jannike Bohlen. Um es spielen zu können, müssen die Jugendlichen bei nordbord angemeldet sein.
Erste Testrunden mit jugendlichen Nutzern wurden bereits absolviert. Der genaue Termin des Go-Live stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.
Als Geschäftsführer einer Bremer Kommunikationsagentur weiß Lothar Steckel, was Nordlichter bewegt. So berichtet er für aktiv seit mehr als drei Jahrzehnten vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie, Logistik- und Hafenwirtschaft, aber auch über Kultur- und Freizeitthemen in den fünf norddeutschen Bundesländern.
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