Knisternde Spannung, pfeilschnelle Rennwagen, hoch motivierte Schüler - das macht einen Renntag des Schülerwettbewerbs „Formel 1 in der Schule“ aus. Der seit mehr als zehn Jahren von der Nordmetall-Stiftung ausgetragene Technologiewettbewerb um den „Nordmetall Cup“ begeistert jährlich immer mehr junge Leute zwischen 11 und 19 Jahren.
Bei den jüngsten Landeswettbewerben in Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein nahmen zwischen Ende Februar und Anfang März knapp 400 Schüler in insgesamt 76 Teams teil. Die Sieger dürfen zur deutschen Meisterschaft in Heilbronn fahren.
Autos und Technik – das passt
Der Wettbewerb dreht sich nur vordergründig um schnelle Autos und rasante Beschleunigungen. Jessica Bönsch, Referentin Bildung und Wissenschaft der Nordmetall-Stiftung: „Wir organisieren einen Technologiewettbewerb, bei dem es darum geht, komplexe technische Zusammenhänge zu durchdringen und gemeinsam anwendungsbezogene Lösungen zu erarbeiten.“ Damit unterstützt der Wettstreit vor allem die Lehrkräfte dabei, einen lebendigen, praxisnahen, fächerübergreifenden und motivierenden Unterricht zu gestalten.
Die Vorbereitung der Teams dauert mehrere Monate
Die Jugendlichen bereiten sich mehrere Monate lang auf den Nordmetall Cup vor. Sie konstruieren ihre Mini-Rennwagen am Rechner, fräsen sie aus Kunststoff oder fertigen sie im 3-D-Druck, testen und optimieren die Fahrzeuge und schicken sie dann ins Rennen. Die etwa 20 Zentimeter langen Flitzer werden von einer Gaspatrone angetrieben und erreichen auf einer etwa 25 Meter langen Bahn Maximalgeschwindigkeiten von 80 km/h.
Aber es geht nicht nur um Tempo, sondern auch darum, ein Marketingkonzept zu entwerfen, Sponsoren zu werben und das Produkt einer Fachjury vorzustellen. Bewertet wird am Ende das Gesamtpaket aus Konstruktion, Geschwindigkeit, Design, Fertigung und Marketing.
In der Regel finden sich die Teams im Klassenverbund zusammen. Das war auch dieses Jahr nicht anders – bis auf eine Ausnahme: Erstmals trat ein fünfköpfiges Team von Schülern zwischen 11 und 15 Jahren an, das vom Nordmetall-MINT-Club „nordbord“ initiiert und unterstützt wurde.
Das Team „Goldn Phoenx“ wurde vom Informatik-Studenten Jonas Augustin gecoacht und traf sich an rund 20 Freitagnachmittagen im Hamburger Schülerforschungszentrum (SFZ). Ein Schüler kam sogar jedes Mal aus Bremen angereist. Die Kids waren voller Eifer dabei. So berichtet der zwölfjährige Guillermo Agullo Marti: „Ich war unser Teammanager und habe viel gelernt. Mein Ziel für nächstes Jahr: Den Preis fürs beste Portfolio zu gewinnen.“
Im nächsten Jahr will das „nordbord“-Team wieder dabei sein
Bereits in diesem Jahr waren die „nordbord“-Aktiven mit ihrem Abschneiden zufrieden. Beim Hamburger Wettbewerb erhielt die Gruppe den Preis für das beste Nachwuchsteam. „Das war großartig und hat uns motiviert, auch im nächsten Jahr wieder anzutreten“, sagt Tutor Augustin.
Konstrukteur des Teams war Schüler Victor Fischer. Sein Fazit: „Ich habe mit einer neuen Konstruktionssoftware gearbeitet. Das war sehr lehrreich. Wir konnten ein besonders leichtes und kleines Auto designen und haben damit eine gute Fahrzeit erreicht.“
Aufgrund der guten Erfahrungen plant der Tüftlerclub „nordbord“, beim kommenden Wettbewerb weitere Teams ins Rennen zu schicken. Infos dazu gibt es auf der Seite des Clubs: nordbord.de
Auch der MINT-Club „nordbord“ ist von den aktuellen Restriktionen aufgrund der Corona-Pandemie betroffen. Daher wurden vorerst alle geplanten Veranstaltungen abgesagt. Wann es weitergeht, ist noch offen. Bis dahin präsentiert „nordbord“ spannende Experimente, ein Quiz und viele Überraschungen auf seiner Webseite.
Weitere Infos gibt es auf der „nordbord“-Seite: nordbord.de/events
Als Geschäftsführer einer Bremer Kommunikationsagentur weiß Lothar Steckel, was Nordlichter bewegt. So berichtet er für aktiv seit mehr als drei Jahrzehnten vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie, Logistik- und Hafenwirtschaft, aber auch über Kultur- und Freizeitthemen in den fünf norddeutschen Bundesländern.
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