Die Produktentwicklerin Kerstin Borchers freut sich schon auf den Girls’ Day am 27. April. Dann werden 16 Mädchen aus vier Bremer Schulen den Spezialisten für Industriearmaturen und Elektronik, die Flowserve Gestra AG, besuchen und einen Blick in die Produktion des alteingesessenen Metall- und Elektro-Unternehmens werfen.
Die 50-jährige Ingenieurin Borchers arbeitet bereits seit 24 Jahren in dem Betrieb und konstruiert dort erfolgreich elektronische und mechanische Komponenten. Sie hofft, dass sie mit ihrer Erfahrung die jungen Besucherinnen bei der Berufsorientierung unterstützen kann. Denn geschlechterbezogene Rollenklischees seien leider noch immer weitverbreitet, wenn Mädchen ihre Berufswahl treffen, meint sie. Berufe wie Mechatroniker, Maschinenbauer oder Werkzeugmacher lernen Mädchen noch immer viel seltener als Jungen. Das wissen auch Annette Fischer, Koordinatorin der Exzellenz-Auszeichnung MINT-Schule Bremen, und Julia Lackmann, Geschäftsführerin des Netzwerks SchuleWirtschaft Bremen. Sie haben sich in diesem Jahr etwas ganz Besonderes anlässlich des bundesweiten Girls’ Day ausgedacht.
Die Initiative zur Förderung der MINT-Aktivitäten in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik an ausgezeichneten Oberschulen und das Netzwerk SchuleWirtschaft Bremen organisieren ihre erste MINT-Tournee. „Wir bieten Mädchen aus Bremer MINT-Schulen eine Rundreise durch drei Metall- und Elektro-Unternehmen an“, sagt Julia Lackmann. Neben Flowserve Gestra öffnen die Gesellschaft für Micronisierung und die Firma Dreiha am 27. April ihre Türen.
Neben dem Gestaltungspotenzial zeichnen sich Technikberufe durch gute Aufstiegschancen und attraktive Verdienstmöglichkeiten aus
„Die Mädchen können mit Ingenieurinnen und Technikerinnen sowie weiblichen Auszubildenden sprechen und darüber hinaus selbst einige kleine praktische Aufgaben bearbeiten“, erklärt Annette Fischer. Dabei sollen sie, so hoffen die Initiatorinnen, ihre Begeisterung für MINT-Berufe entdecken. „Wir wollen zeigen, dass diese Berufe sehr viel zu bieten haben“, fügt Lackmann an. Neben einem vielseitigen technischen Gestaltungspotenzial und Teamarbeit zeichnen sich Technikberufe durch gute Aufstiegschancen und attraktive Verdienstmöglichkeiten aus.
Auch die Gestra AG sucht immer wieder Nachwuchskräfte für technische Ausbildungsplätze und duale Studiengänge. „Junge Frauen haben bei uns ebenso gute Chancen wie ihre männlichen Mitbewerber“, sagt Kerstin Borchers.
Als Geschäftsführer einer Bremer Kommunikationsagentur weiß Lothar Steckel, was Nordlichter bewegt. So berichtet er für aktiv seit mehr als drei Jahrzehnten vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie, Logistik- und Hafenwirtschaft, aber auch über Kultur- und Freizeitthemen in den fünf norddeutschen Bundesländern.
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