Stolz präsentiert der zwölfjährige Shayan Nassiri seinen sechsbeinigen Roboter. „Er kann sich nicht nur geradeaus fortbewegen, sondern auch nach links und rechts gehen“, sagt der Schüler aus Ahrensburg. Dafür gab’s beim Wettbewerb „Schüler experimentieren“ gleich zwei Preise.
Rund sechs Monate hat Shayan an der Konstruktion gebastelt – im Schülerforschungszentrum (SFZ) Hamburg an der Grindelallee, das nun seinem fünften Geburtstag mit Bildungssenator Ties Rabe und vielen weiteren Gästen feierte.
Unterstützung von verschiedenen Seiten
Die Einrichtung ist ein einzigartiges Projekt im Norden. Hier gibt es nicht nur geeignete Räume und technische Ausstattung, sondern auch Lehrkräfte, die den Jugendlichen zur Seite stehen. Initiatoren des Projekts sind der Arbeitgeberverband Nordmetall, die Universität Hamburg und die Schulbehörde, die Joachim Herz Stiftung und die Körber-Stiftung.
Sie fördern das Projekt auch finanziell. Nordmetall und die beiden Stiftungen stellen für die ersten zehn Jahre in der Summe je 1 Million Euro zur Verfügung. Die Universität stellt Räume zur Verfügung, und die Schulbehörde ermöglicht die Unterstützung der Projekte durch Lehrkräfte.
Häufig kommen ganze Schulklassen
Peter Golinski, Geschäftsführer Bildung und Arbeitsmarkt bei Nordmetall, zum Hintergrund des Engagements: „Nicht einmal einer von 1.000 Jugendlichen bewirbt sich derzeit beim größten Nachwuchswettbewerb Jugend forscht. Das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass hier Handlungsbedarf besteht.“
Vor diesem Hintergrund kann die Bilanz des SFZ sich sehen lassen. Rund 1.000 Nachwuchsforschende haben hier in den ersten fünf Jahren getüftelt. Und oft kommen ganze Schulklassen, um sich über das Angebot zu informieren. Golinski: „Wir wirken auch durch dieses Engagement dem Fachkräftemangel in unseren Branchen entgegen.“
Talentschmiede für junge Leute
Das helle und freundliche Zentrum im Hamburger Universitätsviertel ist auf 600 Quadratmeter Grundfläche mit Werkräumen und Laboren, einem Chemieraum, einer Werkstatt mit Bohrmaschinen, Fräsen und 3-D-Druckern, einer Handbibliothek und einer Pantry ausgerüstet. Beste Voraussetzungen also zum gemeinsamen Forschen und Ausprobieren.
Bildungsexperte Peter Golinski ist überzeugt, dass das SFZ auch künftig als Talentschmiede von sich reden macht. „Junge Menschen in ihren MINT-Interessen zu fördern und ihre Talente zu entdecken, ist für Nordmetall eines der zentralen Ziele dieser Einrichtung. Das wird sich auch in den nächsten fünf Jahren nicht ändern.“
Weitere Infos zum Programm des Schülerforschungszentrums gibt es im Internet unter sfz-hamburg.de.
Als Geschäftsführer einer Bremer Kommunikationsagentur weiß Lothar Steckel, was Nordlichter bewegt. So berichtet er für aktiv seit mehr als drei Jahrzehnten vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie, Logistik- und Hafenwirtschaft, aber auch über Kultur- und Freizeitthemen in den fünf norddeutschen Bundesländern.
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