Wasserstoff und Sauerstoff zählen zu den wichtigsten Elementen unserer Erde, ohne sie wäre kein Leben möglich. Zusätzliche Relevanz erhalten die Gase durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre: Wasserstoff wurde als umweltfreundlicher Energieträger neu entdeckt, und der Sauerstoffbedarf stieg durch die Corona-Pandemie sprunghaft an.
Beide Gase haben allerdings einen Nachteil: Im flüssigen Zustand sind sie unfassbar kalt, bis zu minus 253 Grad Celsius. Da braucht es Armaturen, die einiges aushalten, ohne sofort einzufrieren.
Genau das ist die Spezialität von Herose. Der Mittelständler aus Bad Oldesloe sorgt mit hochwertigen Ventilen und Armaturen für Sicherheit im Umgang mit technischen Gasen, Dämpfen und Flüssigkeiten und zählt zu den weltweiten Marktführern in seinem Bereich. Krankenhäuser, Tanklaster, Nahrungsmittel-, Pharma- und Chemiebetriebe – fast überall, wo Gase zum Einsatz kommen, sind Industriearmaturen des schleswig-holsteinischen Familienunternehmens zu finden.
Die IHK ehrte Herose mit dem Ausbildungs-Award
Damit das so bleibt, setzt Herose konsequent auf Ausbildung. Geschäftsführer Dirk Zschalich: „Wir sind in den vergangenen Jahren stark gewachsen und beschäftigen mittlerweile 370 Mitarbeiter in Bad Oldesloe. Auch der Ausbildungsbereich wird weiter ausgebaut. Momentan haben wir 24 Azubis und zwei duale Studenten, und nun öffnen wir unsere Ausbildungswerkstatt für externe Nachwuchskräfte. Es gibt bereits erste Anfragen aus anderen Betrieben.“
Das alles überzeugte auch die Lübecker Industrie- und Handelskammer – sie zeichnete Herose in diesem Jahr mit ihrem Ausbildungs-Award aus. „Darüber haben wir uns wirklich sehr gefreut, sagt Winona Mews, die für die gesamte Ausbildung bei Herose verantwortlich ist. „Immerhin gibt es in unserem IHK-Gebiet rund 2.800 aktive Ausbildungsbetriebe, aber nur fünf davon haben diesmal den Award erhalten.“
Niedrige Abbruchquote, hohes Engagement
Die IHK orientierte sich bei ihrer Entscheidung an mehreren Faktoren. Hauptgeschäftsführer Lars Schöning: „Die hohe Qualität der Ausbildung von Herose spiegelt sich unter anderem in der geringen Vertragslösungsquote, einer hohen Zahl an Übernahmen, in den überdurchschnittlich guten Prüfungsergebnissen sowie am Engagement der Auszubildenden wider.“
Dieses Engagement wird bei Herose kräftig gefördert. So erhalten die Azubis beispielsweise die Möglichkeit, sich in Zusammenarbeit mit der IHK zum Energiescout oder zum Ausbildungsbotschafter weiterzubilden. Außerdem stehen den Nachwuchskräften, die sich aktuell auf sechs Lehrberufe und zwei duale Studiengänge verteilen, neben den eigentlichen Ausbildern in allen Abteilungen des Unternehmens mehrere Ausbildungsbeauftragte mit Rat und Tat zur Seite.
Zschalich: „Auf diese Dinge legen wir großen Wert. Es ist uns wichtig, den Azubis im Rahmen einer qualitativ hochwertigen und spannenden Ausbildung interessante Aufgaben zu übertragen, sie in Projekte einzubinden und ihnen den nötigen Freiraum zu geben.“
Der 46-jährige Geschäftsführer leitet das Unternehmen, das in zwei Jahren sein 150. Jubiläum feiert, seit 2004. In dieser Zeit hat er den Betrieb stetig ausgebaut und modernisiert. Dass er nun die eigene Ausbildungswerkstatt für Externe zugänglich macht, hat auch mit sozialer Verantwortung zu tun.
Zschalich: „Die technische Entwicklung in der Metallverarbeitung sorgt für immer speziellere Verfahren. Aber nicht alle Unternehmen haben die Räumlichkeiten und Mittel, die man braucht, um Azubis diese Techniken vollumfänglich zu vermitteln. Hier helfen wir aus, indem wir unsere Ausbildungswerkstatt für externe Lehrlinge öffnen, sie dort intensiv betreuen und so das regionale Handwerk fördern.“
Praktika und Ferienjobs für den Nachwuchs
Im Vordergrund steht dabei die Grundausbildung für metalltechnische Berufe sowie die praktische Prüfungsvorbereitung AP1 für Industriemechaniker, wie Manuel Mielke erklärt. Er ist gemeinsam mit seiner Kollegin Sandra Wulf für die gewerbliche Ausbildung zuständig und kümmert sich zudem um Schüler, die Praktika und Ferienjobs bei Herose machen wollen.
Dank dieser Aktivitäten ist der oft beschriebene Fachkräftemangel für Herose selbst übrigens kein großes Thema. Hamann: „Wir haben bislang keine Probleme, gute Azubis zu finden.“
Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv im Norden leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
Alle Beiträge des Autors