Für Windkraft-Laien ist der Modellname „SG 11.0-200 DD“ nur ein kryptisches Kürzel, aber für Siemens Gamesa ist das Modell ein echter Meilenstein. Die „SG 11.0-200 DD“ ist eine getriebelose Offshore-Turbine mit beeindruckenden Werten.
Die neue Anlage hat eine Leistung von elf Megawatt (MW) und wird von 97 Meter langen Rotorblättern angetrieben. Die Fläche des Kreises, der sich aus den drehenden Flügeln ergibt, hat also einen Durchmesser von rund 200 Metern und eine Fläche von 31.400 Quadratmetern – mehr als vier Fußballfelder.
„Ein grandioser Jahresauftakt“
140 dieser mächtigen Turbinen werden nun vor der niederländischen Nordseeküste im Windpark „Hollandse Kust Zuid“ installiert, der nach der Fertigstellung im Jahr 2023 mit einer Leistung von 1.500 MW der weltgrößte und zugleich der erste subventionsfreie Offshore-Windpark überhaupt sein wird. Die erzeugte Strommenge reicht aus, um den Bedarf von mehr als zwei Millionen niederländischen Haushalten zu decken. Betreiber des Windparks ist Vattenfall mit einer finanziellen Beteiligung von BASF.
„Die erste SG 11.0-200 DD ist ein grandioser Jahresauftakt“, sagte Anton Bak, Werkleiter von Siemens Gamesa in Cuxhaven. „Ich bin sehr stolz, dass es uns trotz der Widrigkeiten der Corona-Pandemie gelungen ist, im Zeitplan zu bleiben.“
30 Meter hohe Fertigungshalle
Das Werk an der Nordsee wurde 2017 eröffnet. Die rund 30 Meter hohe Fertigungshalle bietet ausreichend Platz, um die Maschinenhäuser in eigenen Fertigungslinien zu produzieren. Bis 2019 baute das Unternehmen dort Sieben-Megawatt-Anlagen, anschließend wurden bis Mitte 2021 über 400 Anlagen mit einer Leistung von 8 MW gefertigt, bis deren Produktion vor einigen Monaten mit dem Umbau für die neue Generation endete.
Marc Becker, CEO der Business-Unit Offshore und Geschäftsführer von Siemens Gamesa in Deutschland, ist mit der bisherigen Entwicklung zufrieden. „Die Fertigung in Cuxhaven läuft sehr gut“, sagte er. „Das Werk und die SG 11.0-200 DD werden eine zentrale Rolle für das globale Wachstum der Offshore-Windenergie spielen. Wir freuen uns insbesondere, dass wir die neuen Offshore-Ziele der Bundesregierung mit lokaler Produktion und Wertschöpfung vor Ort unterstützen können, um den Erfolg der Energiewende zu sichern.“
Siemens Gamesa ist seit mehr als 40 Jahren in der Windbranche aktiv, beschäftigt 25.000 Mitarbeiter und hat bisher weltweit 118 Gigawatt installiert. Das Unternehmen ist eine Tochter von Siemens Energy und entstand 2017 durch die Fusion von Gamesa mit dem damaligen Windenergie-Bereich von Siemens.
Aktueller Blick in norddeutsche Betriebe
Empfohlener externer Inhalt: OpenStreetMap
Dieser Artikel wird an dieser Stelle durch einen externen Inhalt von OpenStreetMap bereichert, den unsere Redaktion ausgewählt hat. Bevor wir diesen Inhalt anzeigen, benötigen wir Ihre Einwilligung. Natürlich können Sie das Element eigenhändig wieder deaktivieren oder Ihre Cookies löschen.
Ihre personenbezogenen Daten werden beim Aktivieren des folgenden Inhalts verarbeitet. Mit Ihrem Klick stimmen Sie dieser Datenverarbeitung zu. Mehr Informationen über die Datenverarbeitung finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv im Norden leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
Alle Beiträge des Autors