Die deutsche Luftwaffe wird 38 weitere Kampfjets vom Typ Eurofighter anschaffen. Das beschloss der Verteidigungsausschuss des Bundestags Anfang November. Deutschland wird damit zum größten Besteller in Europas bedeutendstem Verteidigungsprogramm.
Bislang besitzt die Luftwaffe rund 140 Eurofighter-Kampfjets, die in verschiedenen Tranchen beschafft wurden. Die jetzt beschlossene vierte Tranche hat ein Volumen von 5,5 Milliarden Euro. Der Eurofighter ist ein zweistrahliges Mehrzweckkampfflugzeug, das von einem Konsortium der Konzerne Airbus, BAE Systems und Leonardo gebaut wird. Die deutschen Jets sind auf den Fliegerhorsten Wittmund (Niedersachsen), Rostock-Laage (Mecklenburg-Vorpommern), Neuburg (Bayern) und Nörvenich (Nordrhein-Westfalen) stationiert.
Einsatzbereitschaft wird erhöht
Luftwaffen-Inspekteur Generalleutnant Ingo Gerhartz begrüßte den Beschluss des Bundestags. „Diese Entscheidung stärkt unsere Fähigkeiten in der Luftwaffe“, sagte er. „Mit dem Ersatz der veralteten und reparaturanfälligen Tranche 1 erhöhen wir die Einsatzbereitschaft der Eurofighter-Flotte und damit unsere Verlässlichkeit im Bündnis.“
Die Eurofighter der ersten Generation sind seit 2004 im Betrieb. Sie stellen die Luftwaffe nach eigenen Angaben vor immer größere Herausforderungen, da die Technik nur mit hohem Aufwand einsatzbereit gehalten werden kann. Außerdem gibt es teilweise Engpässe bei der Beschaffung von Ersatzteilen.
Vier Maschinen als Test-Modelle
Der nun beschlossene Kauf umfasst neben 34 Kampfjets für den operationellen Flugbetrieb auch vier „instrumentierte“ Eurofighter. Mit diesen zu Testzwecken ausgerüsteten Flugzeugen soll das Waffensystem in Kooperation mit der Rüstungs-Industrie kontinuierlich weiterentwickelt werden.
Zeitgleich wird ein „Nationales Test- & Evaluierungszentrum Eurofighter“ geschaffen, in dem Luftwaffe, Beschaffungs- und Zulassungsorganisation der Bundeswehr sowie Industrie direkt zusammenarbeiten werden.
Auch Premium Aerotec profitiert
Auch die Vertreter von Airbus und der Tochterfirma Premium Aerotec (PAG) begrüßten den Beschluss. „Die Beteiligung an der Produktion des modernsten Kampfflugzeugs aus europäischer Fertigung mit einer Nutzungsdauer weit über das Jahr 2060 hinaus ist ein wichtiger Schritt für Premium Aerotec“, sagte PAG-Vorstandschef Thomas Ehm.
Premium Aerotec fertigt wichtige Elemente für den Eurofighter. Am Standort Varel beispielsweise werden seit 2011 Mittelrumpfteile des Flugzeugs produziert, nachdem das Airbus-Werk Lemwerder geschlossen wurde. Ehm: „Premium Aerotec kann hier seine langjährige Erfahrung und modernstes Know-how in der Entwicklung und Produktion militärischer Flugzeugstrukturen hervorragend einbringen.“
Die jetzige Beschaffung ist voraussichtlich nicht die letzte. Nach den Plänen des Verteidigungsministeriums sollen nach der nächsten Bundestagswahl 40 weitere Eurofighter bestellt werden – mit der Kaufoption für weitere 15 Flugzeuge.
Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv im Norden leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
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