Unter dem Aktenzeichen B4-120/19 hat die Lürssen-Gruppe beim Bundeskartellamt die Genehmigung zum „Erwerb wesentlicher Vermögensteile“ der Elsflether Werft beantragt. Branchenkenner rechnen mit einer baldigen Entscheidung. Allerdings gibt es noch weitere Interessenten – die niedersächsische Fassmer-Werft aus Berne (Landkreis Wesermarsch) hatte ebenfalls ein Angebot vorgelegt.
Mit dem Kauf der Werft würde der neue Eigentümer zugleich die Verantwortung für den Weiterbau und die Fertigstellung der „Gorch Fock“ übernehmen. Das Segelschulschiff der Marine wird derzeit auf der Fassmer-Werft generalüberholt, da die Elsflether Werft als Hauptauftragnehmerin kein geeignetes Dock für die aufwendigen Sanierungsarbeiten auf ihrem eigenen Gelände hat.
Korruptionsvorwürfe gegen die ehemaligen Chefs
Das Unternehmen war im Zusammenhang mit dem „Gorch Fock“-Auftrag in eine massive Schieflage geraten und hatte Ende Februar 2019 einen Insolvenzantrag gestellt. Drei Jahre zuvor hatte die Werft ihren 100. Gründungstag gefeiert und mit der Generalüberholung des 1958 in Dienst gestellten Segelschiffs begonnen.
Die Kosten für diesen Auftrag waren anfangs auf rund 10 Millionen Euro veranschlagt worden. Später erhöhten sie sich überraschend auf über 130 Millionen Euro. Es wurden Korruptionsvorwürfe laut, die dazu führten, dass die beiden Vorstandsmitglieder der Elsflether Werft ihre Posten aufgeben mussten.
Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv im Norden leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
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