Abdou Karim Diallo und Ansumana Jammeh haben es geschafft. Die beiden Flüchtlinge aus Westafrika lernen beim Bremer Industriearmaturen-Hersteller Flowserve Gestra den Beruf des Zerspanungsmechanikers. Als unbegleitete minderjährige Flüchtlinge hatten sie 2014 Deutschland erreicht, beide nach langer Flucht quer durch Afrika und Europa. Nun sind die mittlerweile 19-Jährigen aus Gambia und Guinea wirklich angekommen.
Dabei geholfen haben viele, vor allem die Ausbildungsverantwortlichen und die Azubis von Gestra. Personalentwickler Carsten Schlegel erinnert sich: „Lehrer einer Berufsschule fragten uns, ob wir Flüchtlinge unterstützen können.“ Da es bereits mehrere Aktionen für Flüchtlinge im Betrieb gab, mussten die Ausbilder nicht lange nachdenken. „Wir haben gleich zugesagt und vier jungen Afrikanern ein Langzeitpraktikum angeboten“, sagt Nima Esmaili, Leiter der Gestra-Ausbildungswerkstatt.
Vier Monate lang lernten die jungen Leute jeweils einen Tag pro Woche die Arbeitswelt kennen, und der Arbeitgeber konnte sich ein Bild von ihren Fähigkeiten machen. Am Ende erhielten Abdou und Ansumana einen Ausbildungsvertrag.
Zuvor organisierte die Lehrwerkstatt noch einen Azubi-Workshop mit den Flüchtlingen. Dabei ging es unter anderem um die Unterschiede zwischen deutscher und afrikanischer Arbeitswelt.
Auch in anderen Bereichen engagierten sich die Gestra-Mitarbeiter für Menschen, die in Deutschland Schutz suchen. Einzelne Beschäftigte übernahmen Patenschaften, andere besuchten regelmäßig Flüchtlingsunterkünfte, spendeten Kleidung, Schuhe und Fahrräder und packten Weihnachtspakete. Für dieses Engagement wurde das Unternehmen nun im Rahmen des Deichmann-Förderpreises für Integration ausgezeichnet.
Als Geschäftsführer einer Bremer Kommunikationsagentur weiß Lothar Steckel, was Nordlichter bewegt. So berichtet er für aktiv seit mehr als drei Jahrzehnten vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie, Logistik- und Hafenwirtschaft, aber auch über Kultur- und Freizeitthemen in den fünf norddeutschen Bundesländern.
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