Für die neuen Auszubildenden von MV Werften begann das Berufsleben mit einem großen Festakt in Wismar. Das Unternehmen begrüßte insgesamt 90 Auszubildende und 12 duale Studenten. Unter den Gästen war auch Genting-Chef Colin Au und Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe.
Mit den 102 maritimen Nachwuchskräften stellt die Werften-Gruppe zum neuen Lehrjahr so viele junge Menschen ein wie kein anderes Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern. Insgesamt werden in dem Betrieb derzeit 194 künftige Fachkräfte ausgebildet, nämlich 169 Azubis und 25 Dualstudenten der Fachrichtung Maschinenbau.
Ihre beruflichen Perspektiven sind gut: Im Auftragsbuch der Gruppe stehen für die nächsten fünf Jahre insgesamt acht Schiffe.
Ein Flusskreuzfahrtschiff wurde bereits übergeben, das zweite Schiff folgt in wenigen Wochen. Die Nummern drei und vier befinden sich im Bau und werden 2018 abgeliefert.
Auf die neue Fertigmodul-Tochter in Wismar wartet viel Arbeit – jedes Kreuzfahrtschiff der „Global Class“ hat rund 3.400 Kabinen
Im Frühjahr kommenden Jahres beginnt dann auch die Arbeit an der ersten „Endeavor“-Megajacht sowie den Schiffen der „Global“-Klasse, den größten Kreuzfahrtschiffen, die je in Deutschland gebaut wurden.
Die dafür benötigten Kabinen kommen von der neuen MV Werften Fertigmodule GmbH, die am Tag der Azubi-Feier offiziell ihre Arbeit aufnahm. Der Betrieb wird modernste Crew- und Passagierkabinen sowie Suiten für die Schiffe der „Global Class“ herstellen. Pro Schiff werden rund 3.400 Kabinen benötigt. Auch Crewkabinen für die Megajachten der „Endeavor Class“, rund 150 pro Schiff, werden gefertigt.
Die Kabinen werden als komplett vormontierte Module zu den Werften geliefert und dort eingebaut. Herzstück der 9.000 Quadratmeter großen Produktionsfläche ist eine 75 Meter lange, überkrante Fließfertigungsstraße, die sogenannte Flowline. Hier wird in 15 aufeinander abgestimmten Arbeitsprozessen alle 20 Minuten eine Kabine hergestellt, insgesamt rund 20 pro Tag.
Bis 2026 soll die Produktion sukzessive gesteigert werden. Dann laufen in Wismar bis zu 7.000 Kabinen pro Jahr vom Band.
Die Fertigmodul-Firma wurde im Oktober 2016 gegründet und wird von Volker Asmus und Johannes Gößler geleitet. „Komplett vorausgerüstete Kabinen sind der zeit- und kosteneffektivste Weg im Schiffbau“, so Gößler. „Durch unsere Vorarbeit wird die Arbeitszeit an Bord so gering wie möglich gehalten.“
Der Betrieb befindet sich in unmittelbarer Nähe der Wismarer Werft. Aktuell beschäftigt er rund 50 Mitarbeiter, mittelfristig sollen es laut Plan bis zu 200 werden. Gesucht werden vor allem handwerklich geschickte Mitarbeiter für die Flowline, Elektriker, Tischler und Projektleiter. Bewerbungen für das Ausbildungsjahr 2018 sind bereits jetzt möglich.
Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv im Norden leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
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