Die Entscheidung ist gefallen, der Auftrag für das neue deutsche Forschungsschiff „Meteor IV“ geht an eine Bietergemeinschaft, die aus den beiden Unternehmen Fassmer (Berne) und Meyer Werft (Papenburg) besteht. Sie baut damit das Nachfolgeschiff für die 1986 fertiggestellte „Meteor“ und die bereits außer Dienst gestellte „Poseidon“.
Die „Meteor IV“ wird mit einer Bruttoregisterzahl von 10.000 und einer Länge von rund 125 Metern größer sein als ihre beiden Vorgänger zusammen. Sie ist für den weltweiten Einsatz konzipiert und soll interdisziplinär und multifunktional arbeiten. An Bord wird Platz für 35 Wissenschaftler sowie 36 nautische und technische Besatzungsmitglieder sein.
Ein dreistelliger Millionenbetrag für den Bau
Auftraggeber ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Nach Angaben aus gut informierten Kreisen wird der Neubau einen dreistelligen Millionenbetrag kosten. Es wäre damit der bislang teuerste Neubau für die deutsche Meeresforschung.
Die Bauaufsicht wird von der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) übernommen, die bereits in Konzeption, Planung und Ausschreibung involviert war. Sie hatte auch den Bau des Forschungsschiffs „Sonne“ überwacht, das die Meyer Werft im Jahr 2014 abgeliefert hatte.
„Wichtiger Beitrag zur Klimaforschung“
„Wir sind sehr froh darüber, dass wir gemeinsam mit der Meyer-Gruppe dieses fortschrittliche Forschungsschiff bauen werden“, kommentierte Harald Fassmer, geschäftsführender Gesellschafter von Fassmer, die Entscheidung des BMBF. „Die intensiven Verhandlungen mit dem Kunden in einer effizienten Vergabephase waren eine starke Teamleistung, und wir freuen uns nun auf die Zusammenarbeit mit Meyer.“
„Das Schiff wird einen wichtigen Beitrag für die nationale und internationale Meeresforschung, insbesondere auf den Gebieten der Klima- und Umweltforschung, leisten“, heißt es aus dem Ministerium in Berlin.
Fertigstellung für 2026 geplant
Das Schiff soll 2026 fertig sein, rund sechs Jahre später als beim Baubeschluss vor sieben Jahren geplant. Grund für die deutliche Verspätung waren dem Vernehmen nach Probleme bei der Ausschreibung des Auftrags.
Während die „Meteor III“ weiter als Forschungsschiff dient, fährt die früher zum Kieler Geomar-Institut gehörende „Poseidon“ inzwischen als „Sea-Watch 4“ im Mittelmeer und rettet Flüchtlinge. Die Evangelische Kirche hatte das Schiff vor zwei Jahren erworben.
Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv im Norden leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
Alle Beiträge des Autors