Der Esel als solcher hat ein sehr spezielles Image. Er gilt als störrisch, dumm und ziemlich träge. „Aber das stimmt so nicht“, sagt Andreas Kirsch (63), und er muss es wissen, denn hinter seinem Haus im Osten von Hamburg stehen gleich vier dieser Tiere auf der Weide.
Der frühere Schiffbau-Ingenieur von Blohm + Voss bietet seit Ende 2016 Wanderungen mit Eseln an und bedient damit offenbar eine echte Marktlücke, wie die begeisterten Kommentare im Gästebuch seiner Website (dieeselei.de) zeigen. Wandern mit Eseln ist Gemeinschaftsgefühl, Naturerlebnis und Entschleunigung in einem. Die geselligen Tiere sind perfekte Begleiter für einen Spaziergang, denn sie trotten nicht einfach mit wie ein gut abgerichteter Hund, sondern haben ihren eigenen Kopf.
Esel schließen lebenslange Freundschaften
„Man muss sich auf sie einlassen“, sagt Andreas Kirsch. „Sie haben eine andere Wahrnehmung als wir Menschen und erweitern so unseren Horizont. Wenn man mit ihnen unterwegs ist, bekommt man einen neuen Blick auf die Dinge.“
Außerdem kann man bei den Wanderungen viel über Esel lernen. Sie schließen lebenslange Freundschaften, sind sehr treu und passen aufeinander auf.
Die Eselei bietet diverse Routen an. Auch ganztägige Touren sind möglich. Und vorher und nachher dürfen die Gäste die Esel striegeln. Das macht nicht nur den Kindern Spaß.
Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv im Norden leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
Alle Beiträge des Autors