An der Küste von „Nowland“ steht ein stattlicher Bulle. Er blickt über das weite „Mare Digitalis“ hinüber Richtung „Nextland“, dem Land, in dem sich gerade die Zukunft entscheidet. Warum sollte er in das kalte Wasser springen und das unberechenbare Meer durchschwimmen?
Dieses Bild steht für eine elementare Frage, mit der sich derzeit viele Firmen beschäftigen – auch in der M+E-Industrie: hier und jetzt erfolgreich, doch für die Zukunft noch nicht ausreichend gerüstet.
Mitarbeiter aus elf Unternehmen waren dabei
Die rund 80 Teilnehmer des „Echoraums Transformation“ kennen diese Situation. Sie alle durchlaufen aktuell die von Nordmetall gemeinsam mit dem Bildungswerk der Wirtschaft Hamburg, dem NIT und dem VDMA Nord angebotene Modulqualifizierung Digitale Strategie oder waren bereits dabei. Der Echoraum bietet ihnen und ausgewählten Partnern erstmals die Möglichkeit, sich jahrgangsübergreifend über ihre Erfahrungen mit digitaler Transformation auszutauschen.
IT-Experten, Ingenieure, Personaler und Produktionsmitarbeiter aus elf Mitgliedsfirmen von Nordmetall und AGV Nord sind der Einladung nach Hamburg gefolgt. Beim gemeinsamen Netzwerk-Abend und einem ganztägigen Barcamp gibt es reichlich Gelegenheit, eigene Erfolge, aber auch Rückschritte bei der Überquerung des „Mare Digitalis“ zu teilen und gemeinsam an der Lösung konkreter Fragen zu arbeiten.
Inhalte und Ablauf legen die Teilnehmer fest
Alexandra Wagner, Marketingleiterin beim Kranbauer Liebherr-MCCtec Rostock, ist begeistert: „Bei Liebherr versuchen wir, unterschiedlichste Bereiche zusammenzubringen. Dafür sind wir auf der Suche nach geeigneten Formaten. Am Barcamp fasziniert mich, dass so viele Menschen Themen reingebracht haben und so rege Diskussionen geführt werden.“
Das ist das Prinzip sogenannter Unkonferenzen: Die Inhalte und den Ablauf legen die Teilnehmer zu Beginn eines Barcamps gemeinsam fest. In offenen Workshops diskutieren sie die Themen, die ihnen wichtig sind. Und: Auf Barcamps ist man – egal ob Mitarbeiter oder Chef – per Du. Das erzeugt Dynamik und Vertrautheit, die bei Tagungen und Konferenzen meist nicht entstehen.
Offene Workshops zu verschiedenen Themen
15 Workshops von „Twitter als Lernwerkzeug“ über „Meeting 4.0 – neue Formen des betrieblichen Austausches“ bis hin zu „Sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit und Transformation“ stehen schließlich zur Auswahl.
Kirsten Ewers, Personalleiterin bei Raytheon Anschütz, nimmt aus dem ersten „Echoraum Transformation“ viel für die eigene Arbeit mit: „Bei uns steht Empowerment im Vordergrund. Dazu starten wir verschiedene Projekte, die das Thema in unsere Kultur hineintragen sollen.“ Von Kollegen anderer Unternehmen, die Ähnliches vorhaben, habe sie viele gute Anregungen bekommen.
Die Resonanz der Teilnehmer zeigt: Die Premiere ist gelungen. Fortsetzung folgt. Und vielleicht braucht der Bulle ja gar nicht selbst ins kalte Wasser zu springen, sondern lernt aus den Erfahrungen seiner Artgenossen.