Der Volksmund sagt: „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.“ In diesem Frühjahr wird dieser Leitspruch für die Metall- und Elektro-Industrie wichtig.
Zwar ist Deutschlands größte Industriebranche noch nicht in existenzieller Not, aber sie hat das Jahr 2019 mit einer Rezession abgeschlossen. Und die Risiken werden nicht geringer: Handelskriege, internationale Unwägbarkeiten und hausgemachte Kostentreiber belasten weiter das Geschäft. Gleichzeitig verlangt der Strukturwandel, verursacht durch die Digitalisierung ganzer Industriezweige, hohe Investitionen.
Flexible Regelungen für unterschiedliche Firmen
Nur wenn sie geleistet werden, können Unternehmen am Markt wettbewerbsfähig bleiben. Wenn die Betriebe ihre angestammten Kräfte so weit wie nur möglich halten wollen, ist also Sparsamkeit angesagt. Schließlich gehören die Arbeitskosten in Deutschland heute schon zur Weltspitze.
Deshalb ist es gut, wenn die IG Metall zum Auftakt ihrer Forderungsdebatte für die neue Tarifrunde die passenden Signale setzt: Standortsicherung und Beschäftigungserhalt sind die richtigen Prioritäten, um gemeinsam innovative Ideen zur Gestaltung des Wandels zu entwickeln.
Flexible Regelungen für unterschiedliche Firmen
Anders als in anderen Bundesländern haben Nordmetall und IG Metall Küste hier bereits Akzente gesetzt: Etwa mit „mv works“, dem von den Sozialpartnern getragenen Kompetenzzentrum Arbeit 4.0 in Rostock.
Wenn es uns gelingt, gemeinsam in diese Richtung weiterzudenken, könnte die Tarifrunde 2020 einen aktiven Beitrag zur Standortsicherung der Industrie im Norden leisten.
Am besten sogar mit flexiblen Regelungen, die die sehr unterschiedliche Lage der Firmen aus Maschinen-, Schiff- und Flugzeugbau, Autozulieferung und Elektrotechnik berücksichtigen.
„Die Strategie ist eine Ökonomie der Kräfte“, sagte Preußengeneral Clausewitz. Noch ein Leitspruch von bleibendem Wert, um Arbeitsplätze und Standorte zu erhalten.