Spektakuläre Tropfsteine, Felsmalereien, funkelnde Kristalle und bizarre Felsen – die Höhlenwelt in Deutschland ist einzigartig. Etwa 12.000 Höhlen existieren innerhalb unserer Grenzen. Nur knapp über 50 sind für Besucher zugänglich. Gerade im Winter haben Ausflüge in die Unterwelt ihren besonderen Reiz.
Deutschlands nördlichste Schauhöhle ist die Segeberger Kalkberghöhle in Schleswig-Holstein. Hier überwintern jedes Jahr 22.000 Fledermäuse. Geführte Expeditionen entlang bizarrer Steinformationen sind nur von April bis September möglich. In der Erlebnisausstellung „Noctalis“ kann man ganzjährig Fledermäusen begegnen.
In die Zeit der Donnerkeile und Dinosaurier entführt die Schillat- Höhle in Hessisch Oldendorf (Weserbergland). Felsmalereien und leuchtende Steine erzählen von der bewegten Erdgeschichte.
Für Höhlenfreunde ist der Harz eine Reise wert. In der Iberger Tropfsteinhöhle in Bad Grund lässt sich ein viele Millionen Jahre altes Korallenriff bewundern, das Plattenbewegungen hervorgebracht haben. Im zugehörigen Höhlenerlebniszentrum ist die „älteste Großfamilie der Welt“ ausgestellt, bestehend aus Menschenknochenfunden.
Zeugnissen der Neandertaler kann man in der Einhornhöhle in Herzberg nachspüren.
Seltene Höhlenbewohner, sogenannte Grottenolme, sind am Brocken in der Hermannshöhle anzutreffen. Die rosa-weißen Schwanzlurche sind die einzigen Exemplare Deutschlands. Darüber hinaus lernt man in der 3.364 Meter langen Tropfsteinhöhle viel über Stalagmiten und Stalaktiten.
Konzerte oder Theateraufführungen können die Besucher im „Goethesaal“ der angrenzenden Baumannshöhle erleben.
Wer eine der größten und schönsten Tropfsteinhöhlen erkunden will, muss bis ins Sauerland reisen. In Attendorn liegt die sieben Kilometer lange Atta-Höhle.
Alle Höhlen im Überblick:
Schleswig-Holstein
Segeberger Kalkberghöhle (Fledermauszentrum „Noctalis“): Gipskarsthöhle auf einem Salzstock mit 600 Meter Führungsweg (Gesamtlänge: 2.260 Meter), Bad Segeberg, ab 1. April geöffnet
Niedersachsen/Weserbergland
Schillat-Höhle (natour.NAH.zentrum): Tropfsteinhöhle mit 180 Meter Führungsweg (Gesamtlänge: 400 Meter), Hessisch Oldendorf, ab 30. Januar geöffnet
Höhlenbesuch und Kurzurlaub?
Harz und Umland
Iberger Tropfsteinhöhle (HöhlenErlebnisZentrum): Tropfsteinhöhle im Iberger Riffkalk mit 220 Meter Führungsweg (Gesamtlänge: 300 Meter), Bad Grund
Hermanns- und Baumannshöhle (Rübeländer Tropfsteinhöhlen): Tropfsteinhöhlen im Riffkalkstein mit 130 beziehungsweise 1.000 Führungsweg, Rübeland am Brocken
Einhornhöhle: Dolomithöhle mit 270 Meter Führungsweg (Gesamtlänge: über 600 Meter), Herzberg
Heimkehle: Gipskarsthöhle mit 600 Meter Führungsweg (Gesamtlänge: etwa 2.000 Meter), Uftrungen im Südharz
Barbarossahöhle (GeoPark Kyffhäuser): Karsthöhle im Anhydritstein mit 600 Meter Führungsweg (Gesamtlänge: 1.100 Meter), Rottleben/Kyffhäuser
Sauerland
Atta-Höhle: Tropfsteinhöhle mit 1.800 Meter Führungsweg (Gesamtlänge 6.670 Meter), Attendorn/Sauerland