Basis für den Wohlstand
Familienunternehmen prägen unsere Wirtschaft. Sie schaffen sehr viele Arbeitsplätze und sichern so gute Einkommen. Oft sind sie Marktführer in ihrer Branche. Die Inhaber wollen die oft über Generationen geschaffenen Werte an Kinder und Enkel weitergeben. Familienunternehmen schauen daher nicht so sehr auf schnelle Gewinne, sondern denken häufig besonders langfristig und nachhaltig. Das belegt eine repräsentative Umfrage von IfD Allensbach im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen.
Fair und engagiert
Jeder Zweite findet laut Umfrage, dass Betriebe in Familienhand gut geführt sind, viel für den Fachkräfte-Nachwuchs tun und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Viele Befragte sind der Ansicht, dass Familienfirmen fair mit ihren Mitarbeitenden umgehen, familienfreundlich sind – und mitunter etwas altmodisch. Nur jeder Zehnte hat den Eindruck, dass es solchen Firmen nur ums Geld, nicht aber um den Menschen geht.
„Die Deutschen sehen sehr genau, wer Leistung bringt und ihren Wohlstand erhält“
Professor Rainer Kirchdörfer, Stiftung Familienunternehmen
Erfolgreich seit Jahrhunderten
Viele familiengeführte Firmen haben lange Tradition: Die 500 größten deutschen Familienunternehmen sind im Schnitt 99,6 Jahre alt. Die Hälfte von ihnen wurde vor 1929 gegründet, 23 Firmen sogar vor dem Jahr 1800.
Die meisten großen deutschen Familienunternehmen sind in Nordrhein-Westfalen angesiedelt, gefolgt von Baden-Württemberg und Bayern. Niedersachsen belegt Platz vier, Hamburg kommt auf knapp 20 große Familienunternehmen, Schleswig-Holstein auf ein Dutzend.
Gut für die Heimatregion
Familienunternehmen wirken als Beschäftigungsmotor und Stabilisator – aber auch als Transformator, vor allem an ihrem Firmensitz. Das zeigt eine Studie von IW Consult.
Je höher der Anteil an Familienunternehmen in einer Region, desto höher sind dort das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, die Kaufkraft, die Produktivität – und auch die Steuereinnahmen der Gemeinde. Beschäftigung und Azubiquote profitieren ebenfalls, wie die Analyse von mehr als 200 Landkreisen mit insgesamt 36.000 Familienunternehmen ergab.
Sehr wichtig für Deutschland
Im Vergleich zu anderen Industriestaaten werden in der Bundesrepublik viele sehr große Firmen von Familien kontrolliert: 46 Prozent der Unternehmen hierzulande mit mehr als 50 Millionen Euro Jahresumsatz sind nach Daten des Instituts für Mittelstandsforschung in Mannheim in Familienhand. Sie sind überwiegend im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Handel tätig.
Familienbetriebe in Zahlen
- 90 Prozent der Firmen in Deutschlands Privatwirtschaft sind Familienbetriebe
- 60 Prozent der privatwirtschaftlich Beschäftigten sind in einem Familienunternehmen tätig
- 1,4 Billionen Euro haben allein die Top-500-Familienunternehmen 2020 umgesetzt
- 6.000.000 Menschen arbeiten weltweit für die deutschen Top-500-Familienunternehmen. Diese schufen seit 2007 rund 1,5 Millionen neue Jobs
- 55 Prozent der Deutschen finden, dass das Wohl ihres Unternehmens den Inhaberfamilien sehr am Herzen liegt
Quellen: Stiftung Familienunternehmen, Institut für Demoskopie Allensbach, Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Institut für Mittelstandsforschung, IW Consult