Einmal Sieger sein im „Hexenkessel“ und damit für einen Tag der „König von Grimmen“ – davon träumen viele Autofans in der vorpommerschen Kleinstadt, die Mitte der 90er Jahre zum Eldorado der Stock-Car-Szene wurde. Für Felix Stamm (31) erfüllte sich dieser Traum, er hat das grandiose Siegesgefühl bereits erlebt.
Mit 15 Jahren war der gebürtige Grimmener im Trabi-Rennen der Junior-Fahrer allen anderen auf und davon gerast. Drei Jahre zuvor hatte er sich als jüngster Trabi-Pilot zum ersten Mal in die Stock-Car-Hatz gewagt.
An die Rennstrecke, dem „Hexenkessel“ vor den Toren Grimmens, hatte ihn einst sein älterer Bruder Jörg mitgenommen, der damals selber Rennen fuhr. „Ich bin zwar kein Draufgänger“, sagt Felix Stamm, „aber es hat mich schon gereizt, um die Wette zu fahren mit Rad-an-Rad-Duellen und auch Crashs.“
Stock-Car-Rennen leben von harten Positionskämpfen, bei denen die Autos nicht geschont werden. Die Trabis, aber auch andere Pkws, werden vor dem Start so hergerichtet, dass sie auf dem unbefestigten Parcours möglichst lange durchhalten.
Zur Hochzeit bekam die Braut ein schickes Auto
Was im „Hexenkessel“ wie ein wildes Getümmel anmutet, wurde zu Beginn der Stock-Car-Ära in Grimmen in geordnete Bahnen gelenkt. Maßgeblich von Benno Rüster, dem langjährigen Bürgermeister der Stadt. Er initiierte 1996 die Gründung des Vereins „1. Grimmener Stock-Car-Legion“ in der Absicht, den jungen Menschen in der Nachwendezeit eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu bieten.
Rüster war es auch, der Felix Stamm animierte, in dem Verein mitzuwirken, der das Rennspektakel veranstaltet. Das war um 2010, als Stamm gerade nach Rostock gezogen war, um eine Konstruktionsmechaniker-Lehre auf der Neptun Werft zu machen. „Zeit zum Rennfahren hatte ich da nicht mehr“, erzählt er, „aber bei der Organisation mitzuhelfen, hat mich gereizt.“
Organisieren und koordinieren, das bestimmt auch Stamms Arbeit als Junior Projektleiter beim Hallen- und Anlagenbauer HAB in Wusterhusen unweit von Grimmen. Dort heuerte er Anfang 2023 an, als frischgebackener Meister für Metallbau. Zuvor hatte es wegen Corona einen Stellenabbau auf der Werft gegeben. Er nahm das Angebot an, den Betrieb zu verlassen und eine außerbetriebliche Meisterausbildung zu beginnen. „Das kam mir entgegen, ich wollte mich beruflich ohnehin weiterentwickeln.“
Im privaten Bereich gab es ebenfalls eine Veränderung – Mitte 2024 wurde geheiratet. Zur Hochzeit überraschte Stamm seine Braut mit einem Golf-Cabrio aus dem Jahr 1998.
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