Er ist Ingenieur mit Leib und Seele und liebt Herausforderungen. Beim mittelständischen Technologieunternehmen Vincorion Advanced Systems in Wedel bei Hamburg hat Lucas Pahsmann genau den Job gefunden, den er immer gesucht hat.

Hier arbeitet er an einer neuartigen elektrischen Rettungswinde mit, die die Luftrettung entscheidend verbessern soll. „Unser Produkt ist die Winde ERH premier. Sie wird künftig am Hubschrauber Airbus H145 eingesetzt“, erklärt der 30-Jährige. Mit ihr soll die Rettung aus der Luft effizienter, schneller und sicherer werden.

Pahsmann ist für die Konstruktion und Auslegung der mechanischen Bauteile mit verantwortlich. „Ich arbeite in einem Team mit bis zu acht Konstrukteuren, die sich nur um die Mechanik kümmern“, berichtet er. Darüber hinaus sind zahlreiche weitere Vincorion-Mitarbeiter mit der Elektronik und der Hard- und Software beschäftigt – rund 50 Spezialisten arbeiten insgesamt an der Innovation.

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Das Herausfordernde des Projekts beschreibt der junge Ingenieur so: „Die Winde wird in der Luftfahrt eingesetzt, deshalb muss sie höchste Sicherheits- und Qualitätsanforderungen erfüllen.“ So müssen die Konstrukteure ein geringes Gewicht mit hoher Festigkeit und minimalen Abmessungen kombinieren. Die Winde wiegt nur etwas mehr als 70 Kilogramm und ist etwa so groß wie ein Reisekoffer. Dennoch erreicht sie eine Hebeleistung von zwei Metern pro Sekunde bei einer Last von 150 Kilogramm.

Die maximale Tragfähigkeit des bis zu 90 Meter langen Seils liegt bei 303 Kilogramm – das reicht für drei Personen. „Das war für die Luftrettung bisher undenkbar“, sagt Pahsmann.

Jede Menge sportliche Hobbys

Die Winde ist die erste ihrer Art, die den strengen Sicherheitsanforderungen der European Union Aviation Safety Agency (EASA) genügt. Damit erfüllt sie auch zuvor für unmöglich gehaltene Anforderungen. „Wir können garantieren, dass die Winde selbst unter extremen Bedingungen sicher und zuverlässig arbeitet“, betont Pahsmann. Darauf ist der Ingenieur zu Recht stolz.

Seine Freizeit gestaltet er sportlich. „Ich muss mich ablenken, um nicht ständig an die Aufgaben im Beruf zu denken“, erklärt er. Der Kampfsport Karate sei dafür bestens geeignet. Seit anderthalb Jahren ist er dabei und steht jetzt kurz vor der Prüfung zum gelben Gurt. Auch sonst ist er in Bewegung. Er joggt regelmäßig, klettert und geht tauchen. Das kann er dann auch mit einem weiteren Hobby verbinden, dem Reisen in ferne Länder wie Thailand, Kenia und Japan.

Lothar Steckel
Autor

Als Geschäftsführer einer Bremer Kommunikationsagentur weiß Lothar Steckel, was Nordlichter bewegt. So berichtet er für aktiv seit mehr als drei Jahrzehnten vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie, Logistik- und Hafenwirtschaft, aber auch über Kultur- und Freizeitthemen in den fünf norddeutschen Bundesländern.

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