Deutschlands Wähler haben entschieden, nun erwarten sie zu Recht ein zügiges Agieren der neuen Regierung
Der Wahlkampf ist vorbei, Lärm und Rauch des zuweilen unangemessen scharfen politischen Schlachtengetümmels haben sich verzogen. Manche Verletzungen mögen bleiben, doch gehört es in der Demokratie dazu, nach einer harten Wahlauseinandersetzung die Wunden zu heilen und wieder zueinanderzufinden – im Sinne einer höheren, weit über Parteitaktik und Klientelpolitik hinausragenden Aufgabe von historischer Dimension: die drängenden Probleme unserer Zeit schnell und nachhaltig zu lösen und so einer weiteren Spaltung und Radikalisierung der Gesellschaft entgegenzuwirken.
Die Herausforderungen sind immens, aber gemeinsam sind sie zu schaffen
Das gilt vor allem für die Christ- und Sozialdemokraten, die nun als Parteien der Mitte in der Verantwortung sind, möglichst rasch eine handlungsfähige Regierung zu bilden. Die muss jene Schritte umsetzen, die die Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Stimmzettel eingefordert haben.
Und es gibt viel zu tun: Wirtschaftswachstum ankurbeln, Energiepreise senken, Bürokratie abbauen, Verteidigungsfähigkeit stärken, Infrastruktur verbessern, Digitalisierung beschleunigen, innere Sicherheit erhöhen, qualifizierte Zuwanderung fördern und illegale Migration beenden.
Die Herausforderungen sind immens, auch angesichts der fragilen internationalen Lage: Zügiges und abgestimmtes Handeln ist nicht nur in Deutschland, sondern auch auf der europäischen Ebene geboten, um sich zwischen den Vereinigten Staaten, Russland und China behaupten zu können.
Wir norddeutschen Metall- und Elektroarbeitgeber betrachten die deutlichen Stimmengewinne am linken und rechten Rand des Parteienspektrums mit großer Sorge. Deutschland braucht keine Populisten, sondern ein breites Bündnis der staatspolitischen Vernunft.
Die norddeutsche Wirtschaft steht bereit, um aus der Mitte der Zivilgesellschaft heraus Lösungen für die immensen Probleme anzustoßen. Nur so kann unser Land aus der wirtschaftlichen Krise und der politischen Polarisierung geholt werden.
Nico Fickinger ist Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Nordmetall und AGV Nord, die aktiv im Norden möglich machen. Diskutieren Sie mit ihm: nordwort@aktivimnorden.de
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