Schnäbel, Federn und Plattfüße, wohin man sieht. Das Bremer Focke-Museum zeigt noch bis 27. April die Wanderausstellung „Duckomenta – MomEnte der Kulturgeschichte“. Rund 250 bekannte Skulpturen, Münzen, Bilder und Porzellanobjekte mit Entenmotiven sind im Haupthaus, im Haus Riensberg und im Eichenhof des Museums zu sehen. Eine kulturgeschichtliche Sammlung der anderen, der humorvollen Art. 

Wie sähen die bekanntesten Werke der Kunstgeschichte aus, hätten Enten sie erschaffen? Diese Frage stellte sich die Künstlergruppe „interDuck“ vor knapp 40 Jahren und tourt seither mit ihren Arbeiten durch die Welt. Knapp zwei Millionen Menschen haben die Ausstellung bisher gesehen, regelmäßig war die Entenshow dabei auch in Norddeutschland zu Gast. 

Die Bandbreite des „Weltkultur-Enten-Erbes“ beginnt bei der Mumie der Urente „Dötzi“, setzt sich weiter fort mit der Büste der „Duckfretete“ und geht hin bis zur „Ducka-Lisa“ und der „Ente mit dem Perlenohrring“ in Anlehnung an Vermeers wundervolles Bildnis einer jungen Frau mit Ohrschmuck.

Auch Goethe in der Campagna haben die Künstler mit Schnabel versehen und sogar Alt-Kanzlerin Merkel findet sich als „Angie Duck“ wieder. Und aus Paula Modersohn-Beckers Selbstporträt wird kurzerhand Paula Dottersohn-Duckler. Und klar, alle Porträtierten haben Entenschnäbel, ein Federkleid und Schwimmhäute. 

Auch ein Thema für die akademische Fachwelt 

Eckhart Bauer, Professor für Kunstsoziologie in Braunschweig, hielt in den 80er Jahren ein Seminar über den Einfluss der Pop- auf die Hochkultur ab. Dieser Weg führte ihn und seine Studenten nach Entenhausen. Die Gruppe „inter-Duck“ schuf seitdem einen riesigen Fundus an Werken, die berühmte Motive der Kunstgeschichte wiedergeben. Das Focke-Museum zeigt die Arbeiten im Zusammenspiel mit der eigenen Sammlung. Weil das Museum die Schau chronologisch aufgebaut hat, können die Besucher dabei quasi durch die Kunstgeschichte laufen. 

Das Focke-Museum

  • Adresse: Schwachhauser Heerstraße 240, 28213 Bremen.
  • Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10–17 Uhr.
  • Preise: Erwachsene 10 Euro, Senioren 8 Euro, Kinder 4 Euro. 

Weitere Infos unter: focke-museum.de

Lothar Steckel
Autor

Als Geschäftsführer einer Bremer Kommunikationsagentur weiß Lothar Steckel, was Nordlichter bewegt. So berichtet er für aktiv seit mehr als drei Jahrzehnten vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie, Logistik- und Hafenwirtschaft, aber auch über Kultur- und Freizeitthemen in den fünf norddeutschen Bundesländern.

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