Spiel, Spaß und Shakehands zum Abschied: Für Jonas Lars Henningsen hat sich die Teilnahme am Besuchertag bei Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) ausgezahlt. Für den ehemaligen Praktikanten der Kieler Werft gab es den Zuschlag für eine Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker direkt im Anschluss an ein Vorstellungsgespräch und ein Escape-Room-Spiel. „Das war ziemlich kreativ und cool“, findet der 18-Jährige.
„Das mit dem Escape-Room war echt cool“
Jonas L. Henningsen, Schüler
Die Mitbewerber hat Jonas nicht als Konkurrenz empfunden. „Ich war der einzige Schweißer in der Runde“, sagt er, das erleichterte die Arbeitsteilung. „Der Schiffbauer hat sich um die Truhe gekümmert, der Elektroniker den Roboter programmiert und ich habe den Schlüssel aus dem Metallstück gesägt.
Spielerisch zeigen die Schüler, was sie können
Die Aufgaben sind dem TKMS-Berufsalltag entliehen, die Story unter dem Titel „Hafenalarm“ ist dagegen inszeniert. Eine Leckage droht ein Boot zu versenken, und der Untergang ist nur mit Logik und praktischem Geschick abzuwenden.
Der Escape-Room ist mehr als nur ein Spiel. Wie viel Talent die Teilnehmer an den Tag legen, kann von den Ausbildern über Kameras beobachtet werden. „Aber das vergessen die Jugendlichen schnell, weil sie sich total auf die Aufgaben konzentrieren“, sagt Mathias Engel.
Der Referent für Ausbildung und Studium betreut bei Nordmetall das Projekt „Nordchance“. Es will mehr MINT-interessierte Jugendliche in die Ausbildung bringen und hat zusammen mit der Technischen Akademie Nord das Escape Game erstmals in Schleswig-Holstein getestet.
Bei TKMS mit durchschlagendem Erfolg: „Das ist nicht 08/15 – und das kommt auch bei unseren Führungskräften sehr gut an“, erzählt TKMS-Ausbildungsleiter Cem Selvi.
Jugendliche zeitgemäß erreichen,Kontakt aufbauen und halten – darum geht es in der MINT-Bildung. Das spürt man auch im Hamburger Schülerforschungszentrum (SFZ). Neben einer hochwertigen Ausstattung bietet es professionelle Unterstützung und damit den Rahmen, in dem sich Kinder und Jugendliche kreativ mit MINT beschäftigen können. Ferienkurse, Schulkooperationen und Veranstaltungen für Multiplikatoren sollen dazu beitragen, dass das Angebot noch bekannter wird. „Wir möchten mehr Lehrkräfte an das SFZ bringen“, sagt Jannike Bohlen.
Austausch zwischen Firmen und Nachwuchs
Die Projektkoordinatorin der Nordmetall-Stiftung hat mit dem Verband, dem Unternehmen Still und der Nordakademie am Format „MINT trifft Industrie“ mitgewirkt. Es ermöglicht Betrieben, sich dem Nachwuchs mit Berufsbildern und relevanten Forschungsfragen vorzustellen. „Daran können Jugendliche in Praxisphasen tüfteln und sich mit den Firmen austauschen“, ergänzt Imke Kuhlmann, Nordmetall-Referentin für Nachwuchsgewinnung. „So entsteht eine Bindung zwischen Nachwuchs und Betrieb.“
Wie bei Jonas Henningsen. Im September startet seine Ausbildung bei TKMS.