Kleine Fortschritte in Hamburg, großer Nachholbedarf in den vier übrigen norddeutschen Bundesländern. Mit diesem Kurzfazit lassen sich die Ergebnisse des diesjährigen Bildungsmonitors zusammenfassen, die kürzlich vorgelegt wurden.
Am erfreulichsten sind die Ergebnisse in Hamburg. Der Stadtstaat hat es diesmal im Gesamtranking der 16 Bundesländer auf Platz drei geschafft. Besondere Stärken bilden erneut die Kategorien Internationalisierung, Inputeffizienz, Förderinfrastruktur und Berufliche Bildung.
Bremen im Bundesvergleich auf dem letzten Platz
Weniger gut sieht es im Nachbarland Bremen aus, es landete in 5 von 13 untersuchten Kategorien und im kompletten Bundesvergleich auf dem letzten Platz. Nirgendwo sonst in einem deutschen Bundesland ist die Bildungsarmut so hoch, die Schulqualität so schlecht, die Förderinfrastruktur und die Priorisierung der Ausgaben für Bildung so schwach und die Integration so breit gescheitert.
„Bremen ist zum Bildungsnotstandsland heruntergekommen“, kommentiert Peter Golinski, Geschäftsführer Bildung, Arbeitsmarkt, Fachkräfte bei Nordmetall und AGV Nord, das Ergebnis. „Wenn fast jeder zehnte Jugendliche die Schule ohne Abschluss verlässt, dann läuft etwas ganz grundsätzlich falsch.“
Mecklenburg-Vorpommern auf Rang 13
Niedersachsen rutschte im Vergleich zum Vorjahr um einen Rang auf Platz acht ab. Ähnlich das Bild in Schleswig-Holstein, hier gab es einen Abstieg von Platz neun auf Rang zehn. Und Mecklenburg-Vorpommern rutschte sogar um zwei Plätze ab und liegt nun auf Rang 13.
Der jährliche Bildungsmonitor wird seit 2004 vom Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) erstellt. Die anhand von 13 Handlungsfeldern und 98 Indikatoren gefertigte Studie ermittelt, inwieweit ein Bundesland die Bildungsteilhabe verbessert, zur Fachkräftesicherung beiträgt und Wachstum fördert.
Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv im Norden leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
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