Künstliche Intelligenz (KI) und Informatik tragen dazu bei, dass sich die Arbeitswelt rasant ändert. Fast jede Branche ist betroffen, und oft entstehen ganz neue Berufsfelder. So können heute mithilfe von KI Aufgaben in Minuten bewältigt werden, für die man früher Wochen oder Monate gebraucht hätte. Ein Beispiel ist der Entwurf einer Kabine für ein Passagierflugzeug.

Beim Flugzeugbauer Airbus in Hamburg durften Jugendliche nun eine solche Kabine mit KI-Unterstützung gestalten. Für die 17-jährigen Schülerinnen Laura Lenschow und Lilly Schmidt war das „aufregend und inspirierend“ zugleich, hätten sie doch „nie gedacht, dass man mit KI bereits so vieles so schnell erstellen kann“.

Diesen Zugang zur neuen Technologie herzustellen und Kontakte zwischen Schulen und Betrieben zu knüpfen, war ein wichtiges Ziel der „Smart Route“. Die erstmals in diesem Herbst in Hamburg und Bremen organisierte Berufsorientierungsrallye der Nordmetall-Stiftung wurde von der Joachim Herz Stiftung und dem Transferzentrum Künstliche Intelligenz unterstützt. Neben Nordmetall-Mitgliedsbetrieben wie Airbus und Mercedes waren weitere Hightech-Firmen dabei. 

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Hilfreiche Kontakte in die Unternehmen

Die Idee für die innovative Berufsorientierungsveranstaltung hatte Klaas Wiggers, Lehrer vom Gymnasium an der Willmsstraße in Delmenhorst. Die Schule hat auch das MINT-EC-Themencluster „Künstliche Intelligenz“ initiiert, das von der Nordmetall-Stiftung gefördert wird. Wiggers: „Ich habe mich sehr gefreut, dass die Nordmetall-Stiftung dieses Event ermöglicht hat. Die Rückmeldungen unserer Schüler waren durchweg begeistert. Sie erhielten spannende Einblicke in Anwendungsbereiche von Informatik und KI, die man in Schulen nicht hätte vermitteln können. Gleichzeitig haben sie ihre Stadt unter dem Blickwinkel des KI-Ökosystems kennengelernt und Menschen getroffen, die in diesem Bereich arbeiten.“ Einige Teilnehmer konnten zudem Kontakte für Praktika und duale Studiengänge knüpfen und damit wichtige Weichen für ihr späteres Berufsleben stellen.

„Es geht hier auch um den Abbau von Barrieren“ 

Maren Riepe, Nordmetall-Stiftung

In Hamburg und Bremen nahmen an den Rallyes jeweils rund 50 Jugendliche ab der zehnten Jahrgangsstufe sowie Lehrkräfte teil. In beiden Städten waren sie einen Nachmittag lang auf individuellen Routen in verschiedenen Firmen unterwegs. Dabei entdeckten sie jede Menge interessante inhaltliche und technische Aspekte und informierten sich über die vielfältigen Möglichkeiten für Praktika, duale Studiengänge und Ausbildung.

Ausweitung auf weitere Städte bereits geplant

„Durch den direkten Kontakt zu Unternehmen, den Einblick in reale Arbeitsumgebungen und praxisnahe Workshops mit Experten entwickeln die Schülerinnen und Schüler ein tieferes Verständnis für die Berufe der Zukunft“, sagt Maren Riepe, Bereichsleitung Bildung und Wissenschaft der Nordmetall-Stiftung.

Die „Smart Route“, so Riepe, soll dazu beitragen, Barrieren abzubauen und den Zugang zur IT-Branche zu erleichtern. Zudem soll der Kontakt zwischen Schulen und Betrieben gefördert werden. Bei Airbus wurden diese Ziele erreicht, denn die Jugendlichen waren voller Eifer dabei, als es darum ging, eine Kabine mithilfe von KI-Tools zu kreieren.

Für die Veranstalter ist der erfolgreiche Start der „Smart Route“ eine schöne Bestätigung und zugleich ein Ansporn, das Pilotprojekt in den kommenden Jahren auf weitere Städte und Regionen im norddeutschen Raum auszuweiten.

Lothar Steckel
Autor

Als Geschäftsführer einer Bremer Kommunikationsagentur weiß Lothar Steckel, was Nordlichter bewegt. So berichtet er für aktiv seit mehr als drei Jahrzehnten vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie, Logistik- und Hafenwirtschaft, aber auch über Kultur- und Freizeitthemen in den fünf norddeutschen Bundesländern.

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