Die Werftbetriebe Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) und Naval Vessels Lürssen (NVL) haben auf der Schiffsmesse SMM in Hamburg die geplante Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens bekannt gegeben und eine Vereinbarung zur künftigen Zusammenarbeit unterzeichnet. Diese hat das Ziel, gemeinsam ein neues Schiffskonzept von TKMS zu realisieren, das speziell für die Anforderungen an eine Luftverteidigungsfregatte der Marine entwickelt wurde.
Das Joint Venture wird seinen Sitz in Hamburg haben und ausschließlich für den Bau der Fregatten vom Typ F127 zuständig sein. Wenn der Auftrag zeitnah eingeht, soll die Kiellegung für die erste Fregatte bereits 2025 stattfinden.
Neuer Rumpf bietet mehr Möglichkeiten
Nach jetzigem Stand wird der Bau der Schiffe unter anderem bei TKMS in Wismar und bei NVL an den Standorten Hamburg und Wolgast erfolgen. Das erste Schiff soll nach Wunsch der Deutschen Marine im Jahr 2034 einsatzbereit sein.
Das von TKMS entwickelte Schiff mit der Modellbezeichnung „MEKO A-400 AMD“ ist eine moderne Fregatte mit einer Gesamtlänge von über 100 Metern. Das Kürzel „MEKO“ steht für „Mehrzweck-Kombination“ und ist ein Hinweis auf die Modularisierungsoptionen, die das Konzept beinhaltet.
Individuelle Ausstattung möglich
Vorteil für den Kunden: Er hat nun die Möglichkeit, genau die Mischung aus Größe, Waffensystemen und Elektronik auszuwählen, die seinen Bedürfnissen entspricht.
Das neue Fregattenmodell erweitert bestehende Fähigkeitsprofile durch eine verbesserte Energieversorgung für künftige Waffen- und Führungssysteme; zudem bietet der neuartige Rumpf mehr Raum für die Installation von Lenkflugkörpern und ermöglicht eine höhere Marschgeschwindigkeit für multinationale Einsatzverbände.
Leistungsfähiger als alte Fregatten-Modelle
Das Schiff kann mit einer Kombination neuer Abwehrflugkörper zur Bekämpfung von Bedrohungen aus der Luft ausgestattet werden und durch weitreichende Flugkörper mehrere Ziele gleichzeitig in großen, bisher nicht erreichbaren Entfernungen bekämpfen. Zugleich kann die Fregatte auch gegen See- und Landziele sowie zur U-Boot-Jagd eingesetzt werden.
„Mit der Unterzeichnung dieses Vertrags setzen wir einen wichtigen Meilenstein für den Bau und die Einsatzreife eines vollkommen neuen Fregattentyps“, so TKMS-CEO Oliver Burkhard. „Jetzt ist die Politik am Zug, um das Projekt zur Nachfolge der F124 erfolgreich voranzutreiben und es mit den notwendigen Finanzmitteln zu hinterlegen.“
Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv im Norden leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
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