Gute Nachrichten für die Lloyd Werft in Bremerhaven: Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beauftragte das Unternehmen mit dem Bau eines neuen Forschungsschiffs. Das Basisschiff soll rund 36 Millionen Euro kosten, die Fertigstellung ist laut DLR für Mitte 2027 geplant. Heimat-hafen wird die Hansestadt Kiel sein.

Das Schiff soll vorrangig der Erforschung klimaverträglicher Antriebskonzepte dienen. In seinem Versuchsmaschinenraum können die Forscher des DLR Technologien auf Basis von Wasserstoff sowie Batterien erproben – auch zusammen mit Wirtschaftsunternehmen aus der Schifffahrt.

„Ein wichtiger Beitrag zur maritimen Energiewende“

Noch nicht zertifizierte Komponenten wie Energiewandler oder Reformer lassen sich dort ebenfalls unter realen Bedingungen testen. Ein Schwerpunkt der Forschung wird die Frage sein, wie die erzeugte Energie sicher ins Bordnetz eingespeist und damit für den Antrieb genutzt werden kann.

Das Hochseeschiff wird einen Tiefgang von 3,2 Metern und eine Länge von 48 Metern haben. Es soll laut DLR vor allem für ein- bis mehrtägige Versuchsfahrten auf der Nord- und Ostsee eingesetzt werden und bietet Platz für bis zu 20 Personen.

20 Personen können auf dem Schiff mitfahren

Lloyd-Geschäftsführer Friedrich Norden: „Dieses Leuchtturmprojekt bekräftigt die Bedeutung der maritimen Forschung am Standort Deutschland und leistet einen bedeutenden Beitrag zur aktiven Mitgestaltung der maritimen Energiewende. Wir freuen uns sehr, mit diesem einzigartigen Projekt die wertvollen Forschungsvorhaben des DLR zu unterstützen.“

Interessantes Detail: Das Forschungsschiff wird einen digitalen Zwilling bekommen. Mit dem digitalen Abbild können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Simulationen für einen sicheren und effizienten Betrieb erstellen.

Die Werft entstand 1857 als Werkstatt der Reederei Norddeutscher Lloyd und erlebte diverse Eigentümer- und Strategiewechsel. 2015 wurde das Unternehmen vom Genting-Konzern übernommen, der an der Ostsee riesige Kreuzfahrtschiffe für den asiatischen Markt bauen wollte. Nach dem Scheitern dieser Pläne ging die Werft im März 2022 an die Rönner-Zech-Gruppe. Ein Jahr später erwarb die Bremer Fr. Lürssen Werft einen Anteil von 25 Prozent.

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Clemens von Frentz
Leiter aktiv-Redaktion Nord

Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv im Norden leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.

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