Die Stromlinienschnellzugdampflok 011104 ist ein echtes Schätzchen. Sie wurde 1940 in Betrieb genommen, zählt zu den schnellsten Dampfloks Deutschlands und läuft und läuft und läuft. Zu verdanken ist das vor allem dem Verein „Faszination Dampf“, der sich aufopferungsvoll um die alte Dame kümmert. Das ist nicht immer einfach, zumal es kaum noch Fachleute gibt, die sich mit Maschinen dieser Art auskennen.
28 Millionen Euro Umsatz in 2024
Umso glücklicher war der Verein, als er vor einiger Zeit einen Dienstleister für die Instandsetzung der sogenannten Kropfachse seiner Lok suchte und in Norderstedt fündig wurde. Denn dort sitzt das Unternehmen Metalock Engineering, das 1952 gegründet wurde und sieben Jahrzehnte Erfahrung mit Reparaturen im Metallbereich hat. Die Firma perfektionierte das bekannte Metalock-Verfahren, das vor allem bei gebrochenen oder gerissenen Gussteilen zum Einsatz kommt.
Auf texanischen Ölfeldern entwickelt
Geschäftsführer Dirk Brümmer: „Das Verfahren entstand in den 30er Jahren auf den Ölfeldern im US-Bundestaat Texas und hat den Vorteil, dass es ohne Wärmeentwicklung arbeitet. Dadurch werden temperaturbedingte Spannungen und Verformungen vermieden, die oft beim Löten oder Schweißen auftreten.“
Wie die Methode funktioniert, ist an einem beschädigten Werkstück zu erkennen (siehe Bilder oben), das in einer Halle des Unternehmens steht. Zunächst wird der schadhafte Bereich durch eine Reihe von Bohrlöchern aus dem Werkstück entfernt, dann wird ein neues Stück eingesetzt und mit speziellen Metallriegeln (Metalocks) fixiert. So lassen sich selbst solche Konstruktionen reparieren, die im täglichen Einsatz erheblichen Kräften ausgesetzt sind.
5 Standorte hat Metalock in Deutschland
Damit wurde Metalock zu einem weltweit bekannten Problemlöser, der auf allen Kontinenten und in allen Industrien aktiv ist. Brümmer: „Wir beschäftigen in Deutschland aktuell rund 160 Fachkräfte, von denen etwa 110 am Firmensitz Norderstedt arbeiten. Viele von ihnen sind regelmäßig unterwegs, weil etwa 50 Prozent der Einsätze im Ausland stattfinden. Einige Kollegen haben so in wenigen Jahren schon mehr von der Welt gesehen als viele Menschen in ihrem ganzen Leben.“
Das Unternehmen setzt aber nicht nur auf das bewährte Metalock-Verfahren, sondern zunehmend auch auf Hightech. Eine große Rolle spielt dabei die Laser-Technik.
Hochmoderne mobile Laserschweißgeräte
Fertigungsleiter Thorsten Hrdina: „Wir haben unter anderem mobile Roboter zum Laser Cladding, die unsere Monteure zu ihren Einsätzen mitnehmen können. Laser Cladding, auch bekannt als Laser-auftragsschweißen, ist ein additives Fertigungsverfahren zur Oberflächenbeschichtung und zur Reparatur von Bauteilen. Außerdem setzen wir Laser-Tracker für Vermessungszwecke ein.“
Ein weiterer Schwerpunkt der Norderstedter ist die geometrische Überholung von Zerspanungsmaschinen. Geschäftsführer Brümmer: „In vielen Betrieben stehen Maschinen, die schon etliche Jahrzehnte auf dem Buckel haben, aber immer noch exzellent arbeiten. Wir sorgen dafür, dass das so bleibt. Dem Kunden bleibt also eine teure Neuanschaffung erspart.“
Aktuell sieben Azubis im Unternehmen
Und natürlich bildet der Betrieb auch aus. Brümmer: „Derzeit haben wir sieben Azubis, aber wir denken über einen Ausbau nach. Gute Fachkräfte sind der alles entscheidende Faktor.“
Aktueller Blick in norddeutsche Betriebe
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Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv im Norden leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
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