Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus beteiligt sich am Bau einer privaten Weltraumstation, die die seit über 20 Jahren aktive ISS (International Space Station) mittelfristig ersetzen soll. Das Unternehmen stellte auf der Berliner Luft- und Raumfahrtmesse ILA im Juni seine Pläne für den neuen Außenposten im All vor, der nach heutigem Stand der Planung rund 30 Jahre im Einsatz bleiben soll.
„Wissenschaft, Forschung und Entwicklung sind die wichtigsten Prioritäten für diese Station“, sagte Manfred Jaumann, der für die Station verantwortliche Manager bei Airbus. „Es liegt im Interesse der Staaten in Europa, Nordamerika und Japan, dass die existierenden weltweiten Kooperationen weitergeführt werden können.“
Joint Venture mit US-Firma gegründet
Starlab, so der Name der Station, ist ein Projekt des US-Unternehmens Voyager Space, das 2021 mit der Arbeit an dem Vorhaben begann. Airbus stieg 2023 ein und gründete mit Voyager Space das Joint Venture Starlab Space LLC.
Weitere Beteiligte sind die Unternehmen Mitsubishi, Northrop Grumman und – kein Scherz – der Hotelkonzern Hilton, der sich mit seiner Expertise an der Planung der Wohnquartiere beteiligen soll.
Die Station soll voraussichtlich 2028 in die Umlaufbahn geschossen werden und Platz für verschiedene Forschungslabore bieten. Sie wird laut Starlab Space LLC „einen globalen Kundenstamm von Raumfahrtagenturen, Forschern und Unternehmen bedienen“.
Tesla-Gründer Elon Musk liefert die Rakete
2023 gab es dazu bereits Gespräche mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Im Herbst wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, in der die Beteiligten ihre Zusammenarbeit skizzieren.
„Die ESA schätzt die transatlantische Industrie-Initiative für die kommerzielle Raumstation Starlab“, sagte ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher. „Unsere Teams freuen sich auf eine enge Zusammenarbeit mit den Starlab-Teams hier in Europa und in den USA.“
Auch einen Dienstleister für den Transport der Station ins All gibt es offenbar schon. Dem Vernehmen nach handelt sich um das US-Unternehmen SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk. Dessen „Starship“, die größte Rakete der Welt, ist seit einiger Zeit in der Testphase und konnte Anfang Juni erstmals nach einem Flug ins All wieder erfolgreich auf der Erde landen.
Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv im Norden leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
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